(ots) - Die Grünen-Politikerin und
Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth hat das Flüchtlingsabkommen
zwischen der EU und der Türkei scharf kritisiert. "Europa hat mit
diesem Abkommen seine Seele verloren und seine Werte verschachert",
sagte sie den mehr als 30 Zeitungen (Dienstagsausgaben) des
RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Europa schere "sich nicht mehr
um den Schutz Geflüchteter, sondern nur darum, wie es sich selbst vor
Geflüchteten schützen kann". Roth befürwortete die vereinbarte
finanzielle Unterstützung für die Türkei, weil das Land mehr
Flüchtlinge aufgenommen habe als alle Länder der EU zusammengenommen.
"Aber der Austausch syrischer Flüchtlinge ist eine aberwitzige
Konstruktion, ein unglaublich schmutziger Menschenhandel", betonte
Roth. Zudem habe sich Europa "einem Schweigegelübde gegenüber der
Türkei verpflichtet: Kein kritisches Wort mehr über die
innenpolitischen Verhältnisse, die auf eine Autokratie Erdogans
hinauslaufen". So mache die EU sich "mitschuldig am Abbau von
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei".
Mit Blick auf die Flüchtlingskrise in Griechenland forderte Roth,
die Bundesregierung müsse "sofort 28 000 Flüchtlinge direkt aus
Griechenland übernehmen, was dem deutschen Anteil an der EU-weiten
Verteilung von 160 000 Flüchtlingen entspricht".
Pressekontakt:
Redaktionsnetzwerk Deutschland
Dirk Schmaler
Telefon: 0511 / 54 53 80 16
dirk.schmaler(at)rnd-news.de