(ots) - EU-Kommission: Kein Verbot der Küken-Tötung
geplant
Brüssel setzt auf Alternativen zur umstrittenen Praxis
Osnabrück. Das Töten männlicher Küken wird in der Europäischen
Union auf unbestimmte Zeit weitergehen. Auf Anfrage der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) erklärte eine Sprecherin der
EU-Kommission, ein Verbot der umstrittenen Praxis sei derzeit nicht
geplant. Die Kommission beobachte die Situation und werde über das
weitere Vorgehen erst dann entscheiden, wenn es kommerziell nutzbare
Alternativen zur Kükentötung gebe. In mehreren EU-Mitgliedsstaaten
werde derzeit nach Alternativen gesucht, diese hätten aber noch keine
kommerzielle Anwendungsreife. Geforscht wird beispielsweise an der
Geschlechtsbestimmung im Ei.
Zuvor hatte Deutschlands Bundeslandwirtschaftsminister Christian
Schmidt (CSU) erneut Forderungen nach einem sofortigen Verbot der
Küken-Tötung in Deutschland eine Absage erteilt. Ähnlich wie die
Kommission setzt auch der deutsche Minister darauf, dass Alternativen
das Kükentöten überflüssig machen werden. Schmidt hat dafür das Ziel
2017 ausgegeben. Tierschützer und Grünen-Politiker fordern
unterdessen ein Verbot der umstrittenen Praxis. 2015 sollen in
Deutschland schätzungsweise 48 Millionen männliche Küken von
Legehennenlinien getötet worden sein. Sie werden vergast oder
geschreddert, weil sie weder Eier legen noch in der Mast
gewinnbringend eingesetzt werden können.
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