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In den letzten 25 Jahren konnte die Sterblichkeitsrate von Kindern
um mehr als die Hälfte gesenkt werden - von 12,7 Millionen auf 5,9
Millionen Kinder jährlich. Doch noch immer sterben täglich 16.000
Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Zu diesen Ergebnissen kommt der
Bericht "Levels & Trends in Child Mortality", der Ende 2015 unter
anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vereinten
Nationen (UN) veröffentlicht wurde. Dabei stünden die
Ãœberlebenschancen der Kinder gar nicht schlecht, wenn sauberes
Wasser, genügend Nahrung, Impfungen und eine gute medizinische
Betreuung vorhanden wären. "In den meisten Entwicklungsländern ist
die medizinische Versorgung sehr schlecht. Es gibt zu wenige Ärzte
und vor allem Spezialisten sind rar", sagt Heiko Seeger, Vorstand nph
deutschland zum Weltgesundheitstag am 7. April. Das Karlsruher
Kinderhilfswerk setzt sich in Lateinamerika für Verbesserungen im
Gesundheitswesen ein.
Viele Kinder sterben an gut behandelbaren Krankheiten
In den Ländern des Südens sterben viele Babys, weil sie zu früh
geboren werden oder Komplikationen während der Geburt auftreten.
Krankheiten wie Lungenentzündungen, Durchfall, Malaria oder
Unterernährung verursachen den Tod von Millionen von Kindern. Dabei
sind diese Krankheiten sehr gut behandelbar. Wesentlich für die
Ãœberlebenschancen eines Kindes sind seine Herkunft und sein Wohnort:
Wird ein Kind in einem Entwicklungsland in eine arme Familie
hineingeboren oder wächst im ländlichen Raum auf, hat es ein
wesentlich höheres Sterberisiko als ein Kind aus einer wohlhabenderen
Familie oder ein Stadtkind. "Wenn bei einem Mädchen oder Jungen eine
schwere Krankheit wie HIV oder Krebs diagnostiziert wird, kommt das
in vielen Ländern Lateinamerikas oft schon einem Todesurteil gleich",
sagt Seeger.
Der kleine Olson kämpft gegen den Krebs
Der vierjährige Olson (Name geändert) stammt aus Jacmel, einer
Kleinstadt, die rund drei Stunden westlich der haitianischen
Hauptstadt Port-au-Prince liegt. Im März 2015 klagte er öfter über
Bauchschmerzen. Nachdem ein ortsansässiger Arzt dem Jungen nicht
helfen konnte, überwies er ihn ans Kinderkrankenhaus St. Damien.
Glück im Unglück für Olson: Diese medizinische Einrichtung von
nuestros pequeños hermanos (nph) ist das einzige Kinderkrankenhaus in
Haiti, das über eine Kinderonkologie verfügt. Die Ärzte dort
diagnostizierten bei Olson Krebs und leiteten umgehend die Behandlung
ein. Von der Chemotherapie bekam der kleine Haitianer einige
Nebenwirkungen wie Fieber und Erbrechen zu spüren. Doch inzwischen
geht es ihm besser. Wenn der Rhabdoidtumor sich verkleinert hat, wird
Olson zur Strahlenbehandlung ins Robert Reid Cabral-Kinderkrankenhaus
in die Dominikanische Republik reisen. Eine Strahlentherapie gibt es
in Haiti bislang nicht. Olsons Familie und die Ärzte sind
zuversichtlich, dass er den Krebs besiegen wird.
nph setzt in Lateinamerika und der Karibik medizinische Standards
Das Kinderkrankenhaus St. Damien ist das medizinische
Leuchtturmprojekt von nph. Der Neubau des Kinderkrankenhauses wurde
2006 eröffnet. Die Einrichtung feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges
Bestehen. Die medizinische Einrichtung zählt zu den modernsten des
Landes. Das Krankenhaus hat 213 Betten und verfügt über eine
Notaufnahme, Operationssäle, eine Ambulanz, Stationen für
Infektionskrankheiten, eine Cholera-Station, die Kinderkrebsstation,
Kreissäle, eine Neonatologie, ein Labor und eine Zahnklinik. Mehr als
400 Ärzte und Schwestern kümmern sich um die 60.000 bis 90.000
kleinen Patienten pro Jahr. Rund 1.000 der Kinder sind
Krebspatienten. Neben der Patientenversorgung und Bekämpfung der
Kinder- und Müttersterblichkeit, setzt das Team des
Kinderkrankenhauses den Fokus auch auf die Aus- und Weiterbildung. In
Kooperation mit der haitianischen Universität Notre Dame D'Haiti und
dem Bernard Mevs-Kinderkrankenhaus in Haiti bildet St. Damien
Fachärzte für Pädiatrie aus. Dadurch wird die medizinische Versorgung
im Land nachhaltig verbessert. Im Februar 2015 wurde die Onkologie in
St. Damien als Mitglied in die Central American Paediatric
Haematology-Oncology Association aufgenommen - eine Allianz
pädiatrischer Onkologie-Stationen in Mittelamerika.
Neben dem Kinderkrankenhaus betreibt nph in Haiti weitere
medizinische Einrichtungen wie die Frauenklinik Manitane, das St.
Marie-Krankenhaus im Armenviertel Cité Soleil oder eine Choleraklinik
für Erwachsene. Zudem trägt nph auch in Bolivien, der Dominikanischen
Republik, Guatemala, El Salvador, Honduras, Mexiko, Nicaragua und
Peru zur Verbesserung der Gesundheitssituation bei - durch die
Behandlung kranker Menschen in den medizinischen Einrichtungen von
nph, Gesundheits- und Hygieneschulungen und die Ausbildung von
Ärzten, Krankenschwestern und Krankenpflegern. 2015 behandelten die
nph-Ärzte und Schwestern knapp 100.000 Patienten. Viele der Patienten
wurden kostenlos oder gegen einen symbolischen Beitrag behandelt. nph
unterstützt das Menschenrecht auf Gesundheit und medizinische
Versorgung, doch das kostet Geld. Deshalb ist die Organisation auf
Spenden angewiesen: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE06 6602 0500
0000 120 00, BIC: BFSWDE33KRL, Stichwort: Medizin oder
http://www.hilfefuerwaisenkinder.de/so-helfen-sie/.
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