PresseKat - 15.000 Notübernachtungen in Berlin durch private Unterstützung ermöglicht / Berliner Stadtmission

15.000 Notübernachtungen in Berlin durch private Unterstützung ermöglicht / Berliner Stadtmission und Care-Energy beenden Obdachlosenhilfe 2015-16 / Zukunft des Standorts am Containerbahnhof ungeklärt

ID: 1340304

(ots) -
In der Traglufthalle des Hamburger Energiedienstleisters
Care-Energy hat die Berliner Stadtmission in der Kältesaison vom
November 2015 bis zum März 2016 mehr als 15.000 übernachtende
Obdachlose betreut. Die Kooperation der beiden Partner ermöglichte in
der Einrichtung mit 100 Schlafplätzen jede 7. Notübernachtung in
Berlin.

Alle Kosten der Einrichtung der Notübernachtung in der
Traglufthalle am Container-Bahnhof, Nähe Frankfurter Allee wurden
dabei privat durch Care-Energy finanziert. Die Berliner Stadtmission
hat den Betrieb der Einrichtung übernommen. Die Kosten für das
Personal, das Mobiliar und die Verpflegung der Obdachlosen werden
weitgehend durch den Berliner Senat und den Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg übernommen. Auch im dritten Jahr der
Zusammenarbeit zeigt der Betrieb der Einrichtung den hohen Bedarf in
der Stadt. Die "Halle-Luja" genannte Traglufthalle war ab dem dritten
Tag bis zum Ende der Saison voll ausgelastet, die Plätze in der
Einrichtung bei den obdachlosen Gästen beliebt und begehrt.

Die Voraussetzungen für den Betrieb der Halle am neuen Standort
"Am Containerbahnhof" waren technisch besser als zuvor am Innsbrucker
Platz. Die Einbringung der neuen Verankerung, Aufbau und Betrieb
inklusive Ökostromversorgung liefen technisch reibungslos. Für die
folgende Kältesaison ab dem 1. November 2016 ist die erneute
Verfügbarkeit der Fläche noch ungeklärt.

In der klimatisierten Traglufthalle mit einer Grundfläche von ca.
1100qm war der Boden für die Gäste mit Teppichboden ausgelegt, um ein
angenehmes Raumklima zu ermöglichen und den Boden zu isolieren. Die
Stromversorgung erfolgte über einen Photovoltaik-Container mit
Speichern und einen Netzanschluss. Die Notübernachtung verfügte über
zwei abgetrennte Schlafbereiche, Sanitärcontainer mit Duschen und




Toiletten, eine Küche, einen Speisebereich und eine Kleiderkammer.

Für die Obdachlosen gab es in der "Halle-Luja" zahlreiche
Angebote: Kostenloses WLAN, warme Verpflegung, Kleiderspenden,
kostenlose Waschmaschinen, medizinische Erstversorgung, mehrsprachige
Beratungsangebote und immer wieder verschiedene Arten von
Kulturprogrammen mit Live-Auftritten von Künstlern. Die Kosten für
Material und Infrastruktur, die von Care-Energy übernommen worden
sind, belaufen sich seit dem ersten Einsatz der Traglufthalle als
Notübernachtung im Januar 2014 auf ca. 1,8 Million Euro.

Martin Kristek, Inhaber und CEO der Care-Energy Unternehmensgruppe:
"Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Winter gemeinsam mit der
Berliner Stadtmission helfen konnten. Dieses Projekt ist meinen
Mitarbeitern und mir eine Herzensangelegenheit. Der Einsatz von
Traglufthallen als Unterkunft ist inzwischen deutschlandweit
etabliert bei der Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe. Dies freut mich,
denn in unserer ersten Saison der Kältehilfe im Januar 2014 sind wir
sehr kritisch beäugt und teilweise für das Konzept und unsere Hilfe
angefeindet worden. Unser neues Projekt der kostenlosen
Zahnarzthilfe, bei der wir einzelnen Obdachlosen auch ein neues
Gebiss geschenkt haben, ist ebenfalls sehr gut angenommen worden. Mit
etwas Sorge sehen wir die Diskussion um die weitere Verwendung der
Fläche. Gern würden wir im kommenden Winter wieder an dieser Stelle
helfen. Die geplante Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände steht
dieser Arbeit aus unserer Sicht nicht entgegen. Obdachlose und
Flüchtlinge sind die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Die
notwendige Hilfe für die einen darf nie zu Lasten der anderen Gruppe
gehen."

Joachim Lenz, Direktor der Berliner Stadtmission:
"Das erfolgreiche Winterhalbjahr in der 'Halle Luja' hat vielen
Menschen geholfen. Das zeigt, dass wir in der Kooperation eines
privatwirtschaftlichen Sponsors, der Behörden und eines fachlich
versierten Hilfswerks auch große Probleme wie das der Obdachlosigkeit
in Berlin gut angehen können. Ein ausgezeichnetes Team vor Ort hat
mit der Unterstützung vieler Ehrenamtlicher eine großartige Arbeit
getan. Christliche Nächstenliebe und die Würde des Menschen haben in
der 'Halle Luja' einen guten Ort. Davon muss es mehr geben!"

Care-Energy
ist die wichtigste Marke der gleichnamigen Unternehmensgruppe. Diese
ist mit 700.000 Mio. EUR Jahresumsatz und mehr als 1000 Mitarbeitern
in Innendienst und Vertrieb Deutschlands größter
Energiedienstleister. Die rein inhabergeführte Unternehmensgruppe
unter der Leitung von Martin Kristek ist stark sozial engagiert:
Care-Energy ist nicht nur als Sponsor in der Berliner
Obdachlosenhilfe engagiert, sondern auch Sozialpartner des Hamburger
Sportvereins HSV im "Hamburger Weg". Zudem hat das Unternehmen
eigenständig Entwicklungshilfeprojekte realisiert und armen Menschen,
beispielsweise auf den Philippinen, in Ghana und nach der
Erdbebenkatastrophe in Nepal, eine dezentrale, autarke
Stromversorgung kostenlos eingerichtet. Dabei wurden mehrere Hundert
PV-Module mit Speichereinheiten verschenkt und ganze Dörfer
elektrifiziert.

Die Berliner Stadtmission
Gegründet wurde die Berliner Stadtmission am 9. März 1877 auf
Veranlassung der Evangelischen Kirche, um in Berlin Menschen
geistlich zu betreuen und akute Not zu lindern. Die Arbeit der
Berliner Stadtmission hat sich stetig den Bedürfnissen der Menschen
gestellt und beschreitet immer wieder neue Wege. In den Wintermonaten
rettet die Kältehilfe der Berliner Stadtmission Menschenleben. Fast
die Hälfte aller Notübernachtungsplätze in Berlin stellt die Berliner
Stadtmission. Der Kältebus® sucht nach hilflosen Obdachlosen und
bringt sie zu einer sicheren Notübernachtung. Eine Ambulanz und
Pflegezimmer versorgen Obdachlose, die meist große Schmerzen ertragen
und oft lebensbedrohlich erkrankt sind. Gottesdienste im
Hauptbahnhof, z.B. in der Osternacht oder auf einem Ausflugsdampfer,
sind typisch Stadtmission und finden immer mehr Aufmerksamkeit. Die
Berliner Stadtmission versorgt in vier verschiedenen Einrichtungen
ca. 2.000 Flüchtlinge aus aller Welt und hilft ihnen, sich in der
neuen Heimat zurecht zu finden.

Traglufthallen
sind Gebäude aus Planen, die durch Überdruck im Inneren "aufgeblasen"
werden. Der geringfügig erhöhte Luftdruck im Inneren hält mehrere
Tonnen an Planen und Stahlseilen, die im Boden verankert werden. Der
für den Druck erforderliche Luftmassentausch sorgt für ein angenehmes
Raumklima. Alle 6 Stunden wir die Luft in der Halle so komplett
getauscht, die Temperatur der Heizung kann auf jede gewünschte Stufe
eingestellt werden. Die Hallen werden durch Schleusen betreten um den
Luftdruck im Inneren hoch zu halten. Die Halle "Am Containerbahnhof"
hat 1100qm Grundfläche, eine Höhe von 9m in der Spitze, eine eigene
Strom- und Wasserversorgung, Heizung und Klimaanlage, WLAN, Duschen,
Toiletten, Küchen, Kleiderkammer und medizinische Erstversorgung. Die
Halle wurde weitgehend mit Ökostrom betrieben, der aus einer auf dem
Gelände errichteten mobilen PV-Anlage von Care-Energy stammt. Für die
Heizung wurde Flüssiggas verwendet.



Pressekontakt:
Ortrud Wohlwend
Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Berliner
Stadtmission
Mail:wohlwend(at)berliner-stadtmission.de
Mobil:0162-246 10 96

Marc März
Leiter Public Affairs Care-Energy
Mail:Marc.Maerz(at)Care-Energy.de
Mobil:0151 42260332


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Datum: 04.04.2016 - 12:15 Uhr
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Kategorie:

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