(ots) - Steuer-Gewerkschaft: Ausmaß der Steuerflucht um
ein Vielfaches höher
DSTG-Vorsitzender Eigenthaler hält "Panama Papers" nur für kleinen
Ausschnitt aus internationaler Steuerhinterziehung
Osnabrück. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft
(DSTG), Thomas Eigenthaler, hält das Ausmaß der Steuerflucht für
wesentlich größer als durch die sogenannten "Panama Papers"
öffentlich geworden. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag) sagte Eigenthaler: "Panama ist nur ein kleiner Flecken
Erde, und dort geht es um viele Tausend Fälle. Wenn wir sehen, wie
allein in Panama die Hölle los ist, müssen wir davon ausgehen, dass
es weltweit ein Vielfaches der jetzt bekannt gewordenen Fälle gibt."
Eigenthaler sprach sich für eine Beweislastumkehr bei deutschen
Unternehmen aus, die Finanzbeziehungen in Steueroasen wie Panama
unterhalten. Könnten Unternehmen keine plausiblen Gründe für ihre
Verbindungen in Steueroasen nachweisen, müssten sie zur Zahlung von
Zuschlägen an den Fiskus verpflichtet werden.
Dokumente, die der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt worden waren,
hatten belegt, dass die Finanzkanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in
Panama-Stadt über einen Zeitraum von fast 40 Jahren 214.000
Briefkastenfirmen betreute. Der Leiter des Rechercheverbunds der
"Süddeutschen Zeitung", des NDR und des WDR, Georg Mascolo, hatte in
der Talk-Sendung "Anne Will" deutsche Banken belastet. Die Dokumente
von Mossack Fonseca belegten, dass Banken deutschen Staatsbürgern in
großem Umfang bei der Steuerflucht geholfen hätten, sagte Mascolo.
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