(ots) - Der Bestand des Rotmilans in Deutschland ist
abnehmend, erklärt der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA).
Unterstützung bekommen die Vogelschützer durch eine Studie der
Universität Bielefeld im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.
Der derzeitige Ausbaustand der Windkraft ist für den Rotmilan
kritisch. Auch seltene Vogelarten wie Schreiadler und Schwarzstorch
sowie bedrohte Fledermausarten fallen Windkraftanlagen zum Opfer.
Doch die Vertreter der Windkraft-Industrie streiten diese Ergebnisse
ab. Das ist nachvollziehbar, geht es doch bei dem Ausbau der
Windkraft um ein hochsubventioniertes Geschäft. Und wo viel Geld im
Spiel ist, stören Rotmilan & Co.
Vor diesem Hintergrund weist die Deutsche Wildtier Stiftung auf
ein Pressegespräch hin, das die Folgen des rasanten Ausbaus der
Windenergie für Wildtiere verharmlost und wissenschaftliche Fakten
negiert. Die Veranstaltung findet am kommenden Donnerstag (7. April)
in Berlin statt. Unter dem Titel "Windenergie versus Rotmilan oder
Mäusebussard" richtet Hans-Josef Fell die Veranstaltung aus. Fell war
bis 2013 Bundestagsabgeordneter der Grünen und hat das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) maßgeblich mitgestaltet. Fell gilt
als Verfechter der Windkraft.
Bei dem Pressegespräch wird eine Studie des Schweizer
Ingenieurbüros KohleNusbaumer vorlegt werden. KohleNusbaumer sind als
konsequente Befürworter der Windenergie bekannt und verdienen ihr
Geld u.a. mit der Projektierung von Windkraftanlagen. Laut
Geschäftsbericht ist die Alpiq, ein großer Schweizer Energiekonzern,
zu 35 Prozent an KohleNusbaumer beteiligt. Das Portfolio von Alpiq
umfasst Kern- und Kohlekraftwerke sowie Wasser- und Windkraftanlagen.
Die Studie von KohleNusbaumer soll belegen, dass es sich bei den
Bedenken von Wissenschaftlern und Naturschützern in punkto
Windenergie um ein "Scheinproblem" handelt.
Dem widerspricht der Biologe Dr. Jochen Bellebaum von der
Deutschen Wildtier Stiftung. "Die Bestände des Rotmilans sind im
Südwesten Deutschlands zwar stabil, gehen in Ostdeutschland aber
kontinuierlich zurück. Denn dort gab es einen massiven Ausbau der
Windenergie."
Und Dr. Klaus Richarz, langjähriger Leiter der Staatlichen
Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, kommt zu
dem Schluss: "Wenn beim weiteren Ausbau der Windkraft nicht mehr
Rücksicht auf die Lebensweise des Rotmilans genommen wird, ist sogar
mit seinem Artentod zu rechnen."
Für den Rotmilan trägt Deutschland eine besondere Verantwortung,
da er eine der wenigen Tierarten ist, deren Hauptverbreitungsgebiet
in Deutschland liegt.
Mehr über die Auswirkungen der Windkraft auf Vögel und Fledermäuse
erfahren Sie in dem Statusreport "Energiewende und Naturschutz" und
auf der Website www.naturwende.de
Statusreport "Energiewende und Naturschutz" als PDF-Datei
herunterladen: http://www.naturwende.de/wp-content/uploads/2014/11/Wi
ndenergie-Im-Wald-Deutsche-Wildtier-Stiftung.pdf
Statusreport "Energiewende und Naturschutz" in der Print-Version
bestellen unter: 040/ 9707869-0
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de