(ots) - Freitag, 08. April 2016 (Woche 14)/06.04.2016
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Wohnen -
unbezahlbar?
Der Schock sitzt tief: Wer in der Großstadt nach einer Wohnung
sucht, hört von Vermietern Preise, bei denen einem nicht nur der Mund
offen stehen bleibt, sondern die auch wütend machen. Alle zieht es in
die Ballungszentren, dort aber hat der harte Kampf um billigen
Wohnraum längst begonnen. Um die wenigen Sozialwohnungen buhlen immer
mehr Bewerber, auch tausende Flüchtlinge brauchen eine Bleibe.
Familien sind die größten Verlierer der grassierenden
Mietexplosionen. Für Investoren hingegen blüht das Geschäft. Die
Mieten steigen rasant, die Renten kaum. Die Konsequenz: Alte müssen
raus, denn immer mehr Rentner wissen nicht mehr ein noch aus. Sie
sind nach einer kräftigen Mieterhöhung aufgrund von Altbausanierungen
zum Umzug gezwungen, müssen Freunde verlassen, fühlen sich aus ihrer
vertrauten Umgebung entrissen. Was bleibt, sind wehmütige
Erinnerungen und ein Beigeschmack, der nach Gerechtigkeit verlangt.
Leben bald nur noch Besserverdienende in den Ballungszentren? Was
kann die Mietexplosionen stoppen? Wer kann gegensteuern, damit
Problemviertel erst gar nicht entstehen? Darüber diskutiert Michael
Steinbrecher u. a. mit dem Ludwigshafener "Tatort"-Kommissar Andreas
Hoppe.
Rausgerissen aus ihrem alten Leben - so fühlt sich Karin Jünke.
Nach 71 Jahren musste die Rentnerin ihre geliebte Wohnung in München
verlassen. Nachdem das Haus saniert wurde, kletterte ihre Miete auf
2.000 Euro - unbezahlbar für die Witwe. Somit war sie gezwungen, ihre
Umzugskartons zu packen: "Ich bin in diesem Haus geboren worden, mein
Herz hängt an dieser Wohnung. Dass ich hier weggehen musste, das tut
verdammt weh."
"Mieter aus ihren Wohnungen zu werfen, in der sie fast ihr ganzes
Leben gewohnt haben, das kann es nicht sein. So eine Entwurzelung hat
mit Menschlichkeit nicht viel zu tun", echauffiert sich
"Tatort"-Kommissar Andreas Hoppe. Auch von Mieten, die sich nur noch
Gutverdiener leisten können, hält der Schauspieler nichts. "Wenn nur
noch das Geld regiert und alle in Betonklötze ziehen, um überhaupt
eine Wohnung zu kriegen, dann ist eine Stadt todgeweiht."
Vier Quadratmeter zu groß, Sie müssen umziehen. Diese Antwort
hörte Annette Britsch vom Sozialamt, an das sich die Bad Rappenauerin
wandte. Denn ihre Mietkosten, die sie für ihre
50-Quadratmeter-Wohnung bezahlen musste, waren höher als die ihr
zustehende Rente. Doch Annette Britsch wollte sich nicht länger
erniedrigen lassen. Nur noch weg hier, beschloss die vierfache
Mutter: "Ich bin einfach nach Bulgarien ausgewandert, obwohl ich
weder Land noch Sprache kannte. Hier kann ich von meiner Rente wie
eine Königin leben."
Andreas Ibels Immobiliengesellschaft kauft in Hamburg Altbauten
auf und saniert die Objekte. Was nach der Modernisierung folgt, ist
meist eine deutlich höhere Miete. Von einer Mietpreisbremse, die vor
Horrormieten schützen soll, hält der Verbandspräsident Freier
Wohnungsunternehmen überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil: "Die
Deckelung der Mieten bremst den Wohnungsbau. Dadurch wird die
Knappheit noch verschärft."
Hingegen sieht der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling die
Mietpreisbremse als richtiges Signal, damit Wohnen auch künftig
bezahlbar bleibt. Seine Stadt zählt mit zu den teuersten Städten
Deutschlands. Wer hier als Durchschnittsverdiener nach einer
erschwinglichen Wohnung sucht, braucht Ausdauer. Deshalb kurbelt der
Mainzer Oberbürgermeister den jahrelang vernachlässigten sozialen
Wohnungsbau wieder an: "Bis 2020 sollen 6500 neue Wohnungen
geschaffen werden."
Claudia Treuer sucht seit gut fünf Jahren nach einer bezahlbaren,
lebenswerten Wohnung. Nachdem die vierköpfige Familie wegen
Eigenbedarfs ausziehen musste, ließ die Buchhalterin nichts
unversucht, um auf dem freien Wohnungsmarkt fündig zu werden:
Fehlanzeige. Das Ehepaar zählt zwar zu den Geringverdienern, bekommt
aber keine staatliche Unterstützung: "Unsere aktuelle Wohnsituation
ist unerträglich. Deutschland schreit nach mehr Kindern, ist aber
gleichzeitig sehr kinderunfreundlich."
"Menschen mit niedrigem Lohn und Familien mit Kindern - das sind
die Verlierer der Wohnungspolitik. Am schlimmsten ist die Kombination
aus beidem", stellt Wirtschaftsjournalist Christian Rickens fest.
Erschwerend komme hinzu, dass es immer mehr Menschen in die
Großstädte dränge, so der "Handelsblatt"-Redakteur: "Dennoch hat
nicht jeder ein Grundrecht auf Wohnraum in der Stadt, in der er
arbeitet. Aber für jeden muss es in einer zumutbaren Entfernung zum
Job eine bezahlbare Wohnung geben."
Sonntag, 10. April 2016 (Woche 15)/06.04.2016
Beitrag wird mit Videotext-Untertitel ausgestrahlt!
15.15Länder - Menschen - Abenteuer
Camargue - Das Erbe der Muschelfischer
Montag, 11. April 2016 (Woche 15)/06.04.2016
Beitrag wird mit Videotext-Untertitel ausgestrahlt!
15.15Länder - Menschen - Abenteuer
Camargue - Das Erbe der Muschelfischer (WH von SO) Erstsendung:
10.04.2016 in SWR/SR
Samstag, 16. April 2016 (Woche 16)/06.04.2016
16.00Eisenbahn-Romantik
Deutschland deine Bahnschätze - heute: Hamburg Erstsendung:
30.08.2009 in SWR/SR Folge 708
Die zweitgrößte Stadt Deutschlands hat nicht nur eine große
Schifffahrtsgeschichte aufzuweisen, sondern eine ebenfalls sehr
bewegte Eisenbahnhistorie. Die zweitälteste Hochbahn Deutschlands ist
hier genauso zu Hause wie der größte Rangierbahnhof Deutschlands - es
geht um Maschen. Hafenbahn und Hafenbahnmuseum lassen Eisenbahn- und
Schiffsliebhaber gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Und auch die
S-Bahn mit ihrer Seitenschiene, die als Stromabnehmer dient, ist ein
technischer Leckerbissen. Auch im Modellbahnbereich muss sich die
Hansestadt nicht verstecken. Natürlich ist das Miniaturwunderland in
der Speicherstadt die Superlative schlechthin, aber im Museum für
Hamburgische Geschichte zieht seit mehr als 40 Jahren eine
bemerkenswerte Modellbahn auf der Königsspur - Spur I - ihre Runden.
Dienstag, 03. Mai 2016 (Woche 18)/06.04.2016
21.00(VPS 20.59) Die Tricks der Verkäufer Verführt und verkauft
Erstsendung:12.10.2015 in NDR
Charismatische Typen, geschickte Verkaufspsychologie und dreiste
Lügen: Die Tricks der Verkäufer - und wie man ihnen als Kunde auf die
Schliche kommt: "Markt"-Reporter Jo Hiller ist in ganz Deutschland
unterwegs, um herauszufinden, welche Tricks Verkäufer einsetzen,
damit der Kunde tiefer in die Tasche greift. Verkäufer wie das
Hamburger Fischmarkt-Urgestein "Aale-Dieter" oder der Verkaufstrainer
Martin Limbeck verraten ihm die Tricks der Branche. Mit einem Test in
Autohäusern decken Jo Hiller und sein Team auf, welche
psychologischen Tricks Verkäufer anwenden, damit ihre Kunden mehr
kaufen, als sie eigentlich wollten. Dabei stellt sich heraus, wie
gewaltig die Preisunterschiede auch bei renommierten Autohäusern
sind. Die Versuche zeigen, warum Verbraucher bei Genussprodukten wie
Kaffee oder Wein oft viel zu viel bezahlen, welche neuen Tricks
Marketingexperten einsetzen, um Kunden abseits klassischer Werbung zu
verführen, und wie Verpackungsdesigner Kunden im Supermarkt dazu
bringen, zuzugreifen.
Sonntag, 08. Mai 2016 (Woche 19)/06.04.2016
Korrektur im Titel beachten!
Tagestipp
20.15Geschichte im Südwesten (bis 21.45 Uhr) Abenteuer
Klosterstadt Meßkirch - Bauen wie im Mittelalter
Sonntag, 08. Mai 2016 (Woche 19)/06.04.2016
Korrektur im Titel beachten!
04.30Abenteuer Klosterstadt Meßkirch - Bauen wie im Mittelalter
(WH)
Mittwoch, 11. Mai 2016 (Woche 19)/06.04.2016
Beitrag wird mit Videotext-Untertitel ausgestrahlt!
20.15betrifft: Gefährliche Bluttransfusionen - Was hilft gegen
das Risiko?
Mittwoch, 11. Mai 2016 (Woche 19)/06.04.2016
Beitrag wird mit Videotext-Untertitel ausgestrahlt!
04.00betrifft: Gefährliche Bluttransfusionen - Was hilft gegen
das Risiko? (WH)
Pressekontakt: Svenja Trautmann, Tel 07221/929-22285,
svenja.trautmann(at)SWR.de