(ots) - Lehrerverband: Nach Rückgang der
Flüchtlingszahlen Turnhallen wieder freigeben
"50 000 Stunden Sportunterricht an Schulen ausgefallen" -
Philologen: Auch Mittel für Renovierung sind nötig
Osnabrück. Der Deutsche Philologenverband hat angesichts stark
zurückgehender Flüchtlingszahlen und leer stehender Unterkünfte die
Länder aufgefordert, zweckentfremdete Turnhallen wieder für den
Sportunterricht freizugeben. "Die Belegung von Turnhallen darf keine
Dauerlösung sein", sagte Philologenchef Heinz-Peter Meidinger der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Nach seinen Angaben stehen
in Deutschland etwa 1000 Schul-Turnhallen wegen der Unterbringung von
Flüchtlingen für den Sportunterricht nicht zur Verfügung. Dadurch
seien etwa 50 000 Sportstunden seit September 2015 ausgefallen oder
konnten nur mit starken Einschränkungen erteilt werden. Besonders in
Berlin und in Nordrhein-Westfalen seien noch immer viele Hallen
belegt.
Die Bereitschaft von Schülern, deren Eltern und der Lehrer,
Flüchtlingen zu helfen, sei groß. " Aber jetzt ist es an der Zeit,
Notlösungen zu beenden", erklärte Meidinger mit Blick auf die freien
Plätze in Flüchtlings-Unterkünften. Der Sportunterricht müsse an den
Schulen wieder in vollem Umfang erteilt werden können. Der
Philologenverband appellierte ferner an die Länder, die Mittel zur
notwendigen Renovierung der Schul-Turnhallen bereit zu stellen. Deren
Spezialböden hätten unter anderem durch die Aufstellung von
Metallbetten gelitten und müssten nun wieder hergerichtet werden.
Mit Blick auf die Integration von Flüchtlingskindern forderte
Meidinger mehr Unterstützung für Schulen. Die sogenannten
Willkommensklassen seien ein guter Ansatz, reichten aber nicht aus.
Flüchtlingskinder könnten nicht innerhalb eines Jahres die deutsche
Sprache erwerben. "Damit der Ãœbergang in die Regelklassen an Haupt-,
Realschulen und Gymnasien klappt, ist weitere Sprachförderung
dringend nötig", sagte Meidinger und appellierte an die Länder, auch
dafür mehr Mittel zur Verfügung zu stellen.
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