(ots) -
Am 2. April fanden in ganz Kenia Gedenkveranstaltungen für die vor
genau einem Jahr getöteten 147 Studenten der Universität Garissa
statt. Studenten, Familienangehörige, Vertreter von Kirchen sowie
christlichen und muslimischen Organisationen und der Politik
gedachten gemeinsam der zumeist christlichen Opfer, die von
Al-Shabaab Anhängern ermordet worden waren. Open Doors-Mitarbeiter
nahmen an der zentralen Gedenkfeier in der Moi Universität in Eldoret
teil, zu der auch die Universität von Garissa gehört. Nach dem
Massaker waren die überlebenden Studenten dorthin gebracht worden.
Open Doors sprach mit mehreren von ihnen wie Frederick Gitonga, dem
Vorsitzenden der Christlichen Studentenvereinigung. Dabei wurde
nochmals deutlich, wie kaltblütig und planvoll die Angreifer
vorgingen, um möglichst viele Christen zu töten.
Trotz Leid die Hoffnung festhalten
Evelyne, eine der Ãœberlebenden, ist aufgrund ihrer Verletzungen
bis heute auf Krücken angewiesen. Doch auch sie pflanzte im Rahmen
der Gedenkfeier - wie viele andere Studenten - einen Baum: Je ein
Baum für jeden Getöteten, als Zeichen dafür, dass sie nicht vergessen
werden. Während eines Gottesdienstes zündeten alle Teilnehmer Kerzen
an, als Zeichen ihres Vertrauens auf Gott, dass sein Licht ihr Land
erhellen möge: "Wir gedenken und hoffen."
Der Vizekanzler der Moi Universität in Eldoret, Prof. Richard
Kiprono Mibey, dankte dem Nationalen Kirchenrat sowie der
Christlichen Studentenvereinigung Kenias für ihre große Unterstützung
nach dem Massaker, aber auch "jenen Helden, die unter Lebensgefahr
und voll Barmherzigkeit und Fürsorge unseren Kindern geholfen haben.
Obwohl wir gelitten haben, sind wir doch nicht am Boden."
"Als Kenianer stehen wir zusammen - Christen und Muslime - und
bekämpfen jede Form des Terrors", betonte der Parlamentsabgeordnete
Aden Duale in einem Gespräch mit der BBC: "Wir dürfen nicht zulassen,
dass Schreibstifte durch Kugeln verdrängt werden." In der Grenzregion
zu Somalia rekrutiert jedoch Al Shabaab weiter Jugendliche für die
Errichtung eines Kalifats.
In Garissa ist vorerst Ruhe eingekehrt. Zum Herbstsemester wird
der Betrieb der Universität wieder in vollem Umfang stattfinden. Doch
das kirchliche Leben in der Stadt ist bis heute deutlich
beeinträchtigt und die Spannung infolge des Anschlags weiterhin
spürbar. Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, hatte vor
einigen Woche Gelegenheit, sich ein Bild vor Ort zu machen. Er
betont: "Die Christen in diesem Teil Kenias leben unter ständigem
Druck und der Gefahr weiterer Anschläge. Ihr Mut und ihre
Vergebungsbereitschaft sind ein ganz starkes Signal der Hoffnung für
die Menschen hier. Es ist unsere Aufgabe, ihnen dabei zur Seite zu
stehen."
Auf dem Open Doors Weltverfolgungsindex 2016 belegt Kenia Rang 16,
im Jahr 2014 war es noch auf Platz 43.
Weitere Informationen unter:
www.opendoors.de/verfolgung/laenderprofile/kenia/ sowie
https://youtu.be/DW-T4ObLXRg
Ãœber Open Doors
Weit mehr als 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund
ihres Glaubens verfolgt. Open Doors ist als überkonfessionelles
christliches Hilfswerk seit über 60 Jahren in rund 60 Ländern im
Einsatz für verfolgte Christen. Jährlich veröffentlicht Open Doors
den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen
Christen am stärksten verfolgt werden. Projekte von Open Doors
umfassen Hilfe zur Selbsthilfe, Ausbildung von christlichen Leitern,
Engagement für Gefangene, Nothilfe und Trauma-Arbeit, die
Bereitstellung von Bibeln und christlicher Literatur sowie die
Unterstützung von Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten
Öffentlichkeitsarbeit informiert das Werk in Publikationen und mit
Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für
verfolgte Christen auf. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V.
wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das
Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.
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