(ots) - Silvia Neid: "Ich hatte nie das Ziel,
Bundestrainerin zu werden"
Ex-Fußballerin bereut Schritt trotzdem nicht - 51-Jährige freut
sich auf "mehr Zeit fürs Private" nach Ende ihrer Amtszeit
Osnabrück. Silvia Neid freut sich darauf, nach dem Ende ihrer
Amtszeit als Bundestrainerin der deutschen
Frauen-Fußballnationalmannschaft "nicht mehr so oft und so lange
unterwegs zu sein und ein bisschen mehr Zeit fürs Private zu haben".
In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag)
verriet die 51-Jährige, die nach den Olympischen Spielen ihr Amt an
Steffi Jones weitergibt, auch, dass sie bereits nach dem EM-Titel
2013 kurz überlegt hätte, abzutreten. "Aber ich habe mich dagegen
entschieden. Der DFB wollte auch nicht, dass ich aufhöre." Der
damalige Präsident des Deutschen Fußball Bundes, Wolfgang Niersbach,
habe ihr gesagt: "Das kannst du nicht machen. Bleib."
Ãœber ihre eigene Entwicklung sagt die Bundestrainerin, die von 423
offiziellen Länderspielen der deutschen Frauen nur an 16 nicht als
Spielerin, Ko-Trainerin oder Bundestrainerin beteiligt war: "Heute
bin ich gelassener und gereift, habe für Situationen aufgrund meiner
Erfahrung ein anderes Gespür."
Neid betonte, es sei nie ihr Ziel gewesen Bundestrainerin zu
werden. Im Nachhinein aber sei sie froh, diesen Schritt gemacht zu
haben. "Es war und ist noch eine wunderschöne Zeit." Am Anfang hätte
es durchaus skeptische Stimmen gegeben. "Kann die das? Ja. Das haben
einige gedacht", erinnerte sich Neid. Ãœber ihren Umgang mit Kritik
sagte sie: "Wir wissen alle: Wenn du gewinnst, bist du die Königin,
wenn du verlierst, eine Pflaume. Damit muss man leben können. Dafür
braucht es einen bestimmten Charakter."
Vermissen werde sie es, die Hymne zu hören, sagte Neid: "Dieses
Gefühl, wir sind die Auserwählten, die Deutschland vertreten dürfen,
wird mir fehlen."
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