PresseKat - Preis-Leistungstest GKV 2016 (FOTO)

Preis-Leistungstest GKV 2016 (FOTO)

ID: 1342884

(ots) -
Die gesetzlichen Krankenkassen mit dem besten
Preis-Leistungsverhältnis

Die DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH hat untersucht,
welche gesetzlichen Krankenkassen das beste Preis-Leistungsverhältnis
haben. Insgesamt schnitten beim ersten großen
DFSI-Preis-Leistungstest im Jahr 2016 die beiden regional aktiven
Krankenkassen IKK Brandenburg und Berlin und AOK Plus - die
Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen und die bundesweit tätige
Krankenkasse, die TK - Techniker Krankenkasse am besten ab.

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen und steigen. Das gibt sogar
Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe zu: "Angesichts unserer älter
werdenden Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts müssen wir
mit steigenden Gesundheitskosten rechnen. Eine gute Versorgung gibt
es nicht zum Nulltarif." Derzeit verlangen gesetzlich Krankenkassen
mindestens 14,6 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens als Beitrag.
Zwar zahlt die Hälfte davon der Arbeitgeber des Versicherten, doch
7,3 Prozent muss das Mitglied aus eigener Tasche zahlen. Hinzu kommt
ein Zusatzbeitrag, den die Kassen direkt beim Versicherten erheben
dürfen. Dieser schwankt derzeit zwischen null Prozent und 1,7
Prozent. Der vom GKV Schätzerkreis empfohlene durchschnittliche
individuelle Zusatzbeitrag liegt für 2016 bei 1,1 Prozent. Das heißt,
ein großer Teil des Beitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) ist fix, doch einen kleinen Teil können die Kassen - je nach
Finanzlage - selbst festlegen. "Und da beginnt es, für die
Versicherten interessant zu werden", sagt Thomas Lemke,
Geschäftsführer der auf Versicherungs- und Bankvergleiche
spezialisierten Deutsche Finanz-Service Institut GmbH. "Der
Beitragsanteil, den Arbeitnehmer insgesamt aus eigener Tasche zahlen
müssen, variiert zwischen 7,3 Prozent bei der Metzinger BKK und 9,0




Prozent bei der VIACTIV Krankenkasse - ein Unterschied von 23
Prozent."

Doch nur auf den Preis zu schauen, wäre zu wenig. Denn auch die
Leistungen der gesetzlichen Kassen variieren. "Zwar schreibt der
Gesetzgeber etwas mehr als 90 Prozent der Kassenleistungen
verbindlich vor", weiß GKV-Experte Lemke. "Doch bei den restlichen
Leistungen können die Kassen entscheiden, ob sie diese anbieten oder
nicht." Daher ist es sinnvoll, den Beitragssatz einer Kasse ins
Verhältnis zu den Leistungen zu setzen, die sie ihren Versicherten
über die Regelleistungen hinaus anbietet. "Genau das haben wir, bis
ins kleinste Detail, beim großen Preis-Leistungstest für 2016 getan",
erläutert DFSI-Chef Lemke. "Zum Stichtag 03.04.2016 haben wir für
jeden einzelnen Bereich, in dem Kassen Zusatzleistungen anbieten
dürfen, diese Angebote in Relation zum Beitrag gesetzt. Und dann
sieht das Ergebnis ganz anders aus", weiß Lemke. Dann landet die
VIACTIV bei insgesamt 76 untersuchten Kassen auf Rang 65. Doch auch
die günstigste Krankenkasse, die Metzinger BKK kommt im
Preis-Leistungsvergleich lediglich auf Platz 67. Die IKK Südwest
erreicht trotz eines Beitragssatzes von 15,8% ein Top
Preis-/Leistungsverhältnis, die HKK mit dem geringsten bundesweiten
Beitragssatz und guten Leistungen ebenfalls. Denn günstig allein
reicht beim DFSI-Preisleistungsvergleich nicht. Um ganz nach vorne zu
kommen, muss man möglichst günstig sein und zugleich umfangreiche
Zusatzleistungen bieten - das sind dann die Kassen, bei denen die
Versicherten das meiste für ihr Geld bekommen.

Dabei hat das Expertenteam um Thomas Lemke festgestellt, dass
generell die Budgets für Zusatzleistungen zurückgefahren werden. "Das
ist aber oft auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen", erläutert
Lemke. "Konnte früher etwa jeder Versicherte frei aus den angebotenen
Zusatzleistungen einer Kasse wählen, so gibt es all diese
freiwilligen Leistungen heute zwar häufig immer noch. Jedoch hat
jedes Kassenmitglied nun ein sogenanntes Gesundheitskonto mit einem
jährlichen Guthaben. Und das ist oft schon nach zwei oder drei
Zusatzleistungen aufgebraucht."

Die Methodik. Die DFSI-Experten haben sich ganz akribisch
angesehen, welche Zusatzleistungen die einzelnen Kassen in insgesamt
neun Teilbereichen bieten. Das geht von Bonus-/ Vorteilsprogrammen
für die Versicherten, über Angebote zur Gesundheitsförderung,
besondere Versorgung bei bestimmten Erkrankungen wie etwa Krebs oder
chronischen Schmerzen, Kostenerstattung bei Naturheilverfahren,
besonders umfangreiche Serviceangebote, Wahltarife mit Selbstbehalt
oder Prämienrückzahlung bei Leistungsfreiheit bis hin zu
Mehrleistungen im zahnärztlichen Bereich, besondere Zusatzleistungen
etwa für (Reise-) Schutzimpfungen, Seh- und Hörhilfen, freie
Krankenhauswahl und Extra-Leistungen für Schwangere und junge Mütter
sowie deren Partner. Zudem wurde ermittelt, ob und - wenn ja - welche
Zusatzversicherungen die Kassen ihren Mitgliedern anbieten. Insgesamt
flossen je Kasse mehr als 400 Leistungspunkte in die Bewertung ein.
Natürlich wurde auch das Thema "Gesundheitskonto" berücksichtigt.

Die in den einzelnen Bereichen erzielten Leistungen wurden in
Punkte umgerechnet und dann mit dem Preisleistungsfaktor der
jeweiligen Kasse multipliziert. Dieser errechnet sich aus dem
jeweiligen Beitragssatz. Lag er bei 15,7 Prozent (14,6 Prozent
Grundbeitrag plus empfohlenen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von
1,1 Prozent), betrug der Faktor 1,0. Jede Beitragsabweichung um 0,1
Prozentpunkte nach oben oder unten erniedrigte oder erhöhte den
Faktor um 0,035. Das heißt, für Kassen komplett ohne Zusatzbeitrag
lag der Faktor bei 1,385. Für Kassen mit einem Zusatzbeitrag von 1,7
Prozent betrug er dagegen lediglich 0,79.

Für das Gesamtergebnis wurden die neun Teilbereiche entsprechend
ihrer Wichtigkeit für die Mehrzahl der Versicherten gewichtet: Das
höchste Gewicht erhielten mit 20 Prozent die Zusatzleistungen. Mit
jeweils 15 Prozent wurden Bonus-/Vorteilsprogramme und Service
gewichtet. Je zehn Prozent des Gesamtergebnisses machten
Gesundheitsförderung, Naturheilverfahren, Wahltarife und
Zahnheilkunde aus. Mit je fünf Prozent flossen Angebote zur
besonderen Versorgung sowie angebotene Zusatzversicherungen ins
Endergebnis ein.

Das Ergebnis. Insgesamt betrachtet kam die IKK Brandenburg und
Berlin auf den ersten Platz, dicht gefolgt von der AOK Plus - die
Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen. Kleiner Wermutstropfen:
beide Kassen sind nicht bundesweit aktiv. Doch die beste bundesweit
geöffnete Kasse folgt mit der TK - Techniker Krankenkasse bereits auf
Platz drei. "Hinter diesem Spitzentrio kommen ein Dutzend Kassen, die
ebenfalls top sind", findet Experte Lemke. Bei den bundesweit
geöffneten Kassen sind das: HEK - Hanseatische, hkk, SECURVITA,
actimonda, BKK VBU und Die Schwenninger Krankenkasse. Bei den
regional aktiven Kassen sind es: IKK Südwest, AOK Sachsen-Anhalt, AOK
Baden-Württemberg, BKK Scheufelen, BKK VDN sowie AOK Niedersachsen.

In einzelnen Teilbereichen finden sich dagegen teilweise wieder
andere Kassen auf den ersten drei Plätzen. Die Teilergebnisse des
GKV-Preis-Leistungsvergleichs im Ãœberblick: Im Bereich
Bonus-/Vorteilsprogramme sind die drei Gesamtsieger (IKK Brandenburg
und Berlin, AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
sowie die TK - Techniker Krankenkasse) ebenfalls ganz oben. Der
Bereich Gesundheitsförderung wird dagegen völlig dominiert von
regional geöffneten Kassen. Auf den ersten drei Plätzen finden sich:
AOK Plus, AOK Sachsen-Anhalt und BKK Faber-Castell & Partner. Als
erste bundesweit geöffnete Kasse folgt die BKK Verbund Plus auf Platz
acht. Bei der besonderen Versorgung kommt die bundesweit geöffnete TK
- Techniker-Krankenkasse auf den ersten Platz, gefolgt von HEK -
Hanseatische Krankenkasse und AOK Baden-Württemberg. "Insbesondere
für Personen, die unter bestimmten Krankheiten leiden, kann es
lohnen, sich ihre Kasse nach den Leistungen in diesem Bereich
auszusuchen", rät DFSI-Experte Lemke. Wer dagegen auf alternative
Heilmethoden besonderen Wert legt, ist bei der bundesweit aktiven HEK
- Hanseatische Krankenkasse oder den Regionalanbietern Bergische
Krankenkasse und IKK Brandenburg und Berlin besonders gut aufgehoben.
In Sachen Service sind wiederum regionale Anbieter besonders stark.
Das Spitzentrio hier: AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und
Thüringen, AOK Sachsen-Anhalt und AOK - Die Gesundheitskasse für
Niedersachsen. Mit der IKK gesund plus folgt die erste bundesweit
geöffnete Kasse hier auf Platz sechs. Stark bei den Wahltarifen sind,
neben der bundesweit geöffneten TK - Techniker Krankenkasse, die
beiden regionalen Kassen BKK Scheufelen und BKK ZF & Partner. "Diese
Tarife sind besonders für Personen interessant, die davon ausgehen
nicht zum Arzt zu müssen," erläutert Lemke. Wer dagegen auf
Zahnpflege besonders achtet und beispielsweise möchte, dass die Kasse
die Kosten für professionelle Zahnreinigung übernimmt, ist bei der
IKK Brandenburg und Berlin, der bundesweit geöffneten BKK Verbund
Plus oder der regional aktiven BKK VDN besonders gut aufgehoben. Den
mit 20 Prozent am höchsten gewichteten Bereich Zusatzleistungen
dominieren AOK Plus - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen,
HEK - Hanseatische Krankenkasse sowie wiederum die IKK Brandenburg
und Berlin. Mit der hkk folgt die günstigste bundesweit geöffnete
Kasse schon auf Platz fünf. Das in Relation zum Beitrag beste Angebot
in Sachen Zusatzversicherungen haben die beiden bundesweit aktiven
Kassen IKK gesund plus sowie die TK - Techniker Krankenkasse. Auf
Platz drei hier die IKK Brandenburg und Berlin. "Mit unserem
aktuellen Preis-Leistungsvergleich findet jeder Versicherte genau die
Kasse, die am besten zu seinen Wünschen passt - und möglichst günstig
ist", so DFSI-Chef Lemke.

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger
Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern,
Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen
sammelt und bewertet. Dabei werden zu Finanzprodukten die
Informationen, die für Privatkunden entscheidungsrelevant sind,
gebündelt und als Produktratings dargestellt. Hier fließen
insbesondere Daten aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen
(AVB), Leistungs- und Servicedaten des Versicherers sowie Preis- und
Prämiendaten ein. Das DFSI erstellt seit 2008 branchenweite
Leistungstests zu Finanzprodukten. Bei der Entwicklung der Test- und
Ratingmethodik wird das DFSI durch Experten des institutseigenen
Fachbeirats unterstützt. Diese verfügen über jahrelange Erfahrungen
im deutschen Ratingmarkt und der Finanzdienstleistungsbranche.

Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie unter
www.dfsi-institut.de



Pressekontakt:
Dr. Marco Metzler
Fachbeirat und Pressesprecher
mailto: m.metzler(at)dfsi-institut.de
Tel.: +49 (0)221 6777 4569-1

Verantwortlich für den Inhalt:

DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH
Heinrich-Brüning-Str. 2a
D-50969 Köln

Thomas Lemke
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0)221 6777 4569 0
Fax: +49 (0)221 423 468 38
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