(ots) - Der Berliner Schauspieler und Kabarettist Dieter
Hallervorden hat sich in die Diskussion um eine mögliche
Strafverfolgung von Jan Böhmermann eingeschaltet. Hallervorden
veröffentlichte am Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite einen Song,
in dem er den türkischen Staatspräsidenten Erdogan unter anderem als
"Terroristen" bezeichnet.
Dieter Hallervorden sagte dazu am Montag dem rbb: "Wir leben in
einem Land, in dem noch Meinungsfreiheit herrscht. Und wenn man eine
politische Überzeugung hat, dann sollte man die auch äußern. Das ist
ja nicht mein erster Song, ich habe auch in dem VW-Skandal und bei
anderen Dingen auch meine Meinung geäußert. Ich achte nicht in erster
Linie auf Vorteile, die dabei für mich rausspringen könnten, sondern
es macht mir einfach Spaß, zu meiner Meinung zu stehen.
Hallervorden sagte weiter, er stelle sich mit dem Song auf die
Seite der angegriffenen Satiriker-Kollegen Jan Böhmermann und des
NDR-Satiremagazins Extra 3. "Ich finde, es steht einem ausländischen
Staatsoberhaupt nicht zu, zu bestimmen, wie weit die Meinungsfreiheit
und speziell die Satire in Deutschland zu gehen hat. Das sollten wir
selbst bestimmen dürfen."
radioBERLIN 88 8 fragte Hallervorden, wie er es beurteile, dass
Böhmermann in seinem umstrittenen Gedicht Erdogan unter anderem als
"Ziegenficker" bezeichnet habe. Hallervorden: "Das ist der
persönliche Geschmack von Herrn Böhmermann. Ich habe solche Worte
bewusst vermieden, weil es mir um die Sache geht und nicht um
Beleidigungen."
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Erdogan drehe das Rad zurück. Jetzt werde dort die Religion über
alles gestellt. Die Türkei sei kein Staat mehr, der seinen
Vorstellungen von Demokratie und Freiheit in seinen Grundstrukturen
entspreche, so Hallervorden.
Dieter Hallervorden ist der Meinung, die Bundesregierung mache
sich mit dem Fall Böhmermann lächerlich. "Man sollte die ganze Sache
tiefer hängen und keinen Sturm im Wasserglas erzeugen."
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