(ots) - Zollgewerkschaft fordert mehr Personal
Gewerkschaftsvorsitzender: Wir müssen präsenter sein
Osnabrück. Bei der Fahndung nach Schmugglern fehlen nach
Einschätzung der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) bis zu
tausend Stellen beim Zoll. Als Reaktion auf die neue Zollstatistik
und die gestiegenen Zahlen von Schmuggelware sagte der
BDZ-Vorsitzende Dieter Dewes in einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Dienstag): "Wir brauchen eine Kurskorrektur, um
den lukrativen Schmuggel von Zigaretten, Drogen und gefälschten
Arzneimitteln noch wirksamer zu bekämpfen."
Der Zoll müsse präsenter sein, mehr Lastwagen kontrollieren und
auf Parkplätzen und Autobahnen häufiger auftauchen: "Dafür brauchen
wir mehrere hundert bis tausend neue Stellen", sagte Dewes. "Da sind
wir viel zu dünn aufgestellt. Wir müssen mit den Schmugglern auf
Augenhöhe sein." Derzeit arbeiten 38 000 Beschäftigte bei der
Zollverwaltung. Die vom Bund zugesagten zusätzlichen 1600 Stellen
seien zu wenig, weil sie ausschließlich für die Mindestlohnkontrolle
eingesetzt würden. Dem Zoll entgehe derzeit viel Schmuggel-Ware und
damit dem Staat Steuer-Einnahmen. Dewes sagte: "Dem Bund gehen durch
fehlende Kontrollen Milliarden-Einnahmen durch die Lappen." Die
Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft vertritt rund 50 000
Beschäftigte der Bundesfinanzverwaltung. Nach der am Montag in Berlin
vorgelegten Zollstatistik für 2015 zogen Fahnder im vergangenen Jahr
mehr Schmuggel-Ware aus dem Verkehr als zuvor, etwa vier Mal so viele
gefälschte Arzneimittel wie im Vorjahr.
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