(ots) - Luxemburgs Außenminister attackiert Kohl und
lobt Merkel
Asselborn kritisiert Einladung des Alt-Kanzlers für Viktor Orbán
Osnabrück. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat
Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl wegen dessen Einladung an Ungarns
Ministerpräsidenten Viktor Orbán scharf kritisiert. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte
Asselborn: "Es ist mir rätselhaft, dass derart zweifelhafte Gestalten
von Kohl als Blutseuropäer empfangen werden sollen".
Gleichzeitig lobte Asselborn den Kurs Deutschlands in der
Flüchtlingskrise. Deutschland habe im vergangenen Jahr "Großes
geleistet." "Hätte Deutschland im August 2015 ungarisch reagiert, mit
Stacheldraht und Schlagstöcken, wäre die Europäische Union in Fetzen
geflogen." Das jetzige Flüchtlingsabkommen mit der Türkei sei "Folge
des europäischen Zauderns" in der Flüchtlingsfrage. "Die Umsetzung
des Abkommens muss von der UNHCR begleitet werden", forderte
Asselborn. Die UN-Menschenrechtsorganisation müsse sich auch bei der
Auswahl der Flüchtlinge beteiligen.
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Luxemburgs Außenminister Asselborn fordert einen "Ruck" für die EU
Osnabrück. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hält die EU
nach dem Referendum in den Niederlanden für "ernsthaft verletzt". "Es
ist eine Ohrfeige, die hoffentlich weckt, bevor die Briten am 23.
Juni über einen Brexit abstimmen. Es muss nun ein Ruck durch die EU
gehen, bevor es zu spät ist", sagte Asselborn der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Dienstag). "Die EU braucht klare, verständliche
Botschaften: Dass nur die Union offene Grenzen ermöglicht und
imstande ist, die großen Probleme wie den Klimawandel oder die
öffentliche Sicherheit anzugehen."
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