(ots) - Grüne prangern an: Tierquälerei bei
Kaninchenmast
Scharfe Kritik an Untätigkeit der Bundesregierung- Fraktionsvize
Krischer: Zu wenig Platz
Osnabrück. Die Grünen-Bundestagsfraktion hat "Tierquälerei" bei
der Kaninchenzucht angeprangert. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer
kritisierte in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag), Mastkaninchen hätten gerade einmal eine Fläche von knapp
über drei DIN A4-Seiten in ihren Käfigen. Der für Tierschutz zu
ständige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) nehme
dies tatenlos hin und sei damit "in Wahrheit ein Minister für
Tierquälerei". Union und SPD im Bundestag trügen diese tierunwürdigen
Bedingungen "kritiklos" mit, sagte der Grünen-Parlamentarier.
Krischer und andere Fraktionskollegen hatten die Bundesregierung
aufgefordert, die Missstände zu bekämpfen. In einer Antwort auf den
entsprechenden Vorstoß lehnte das Landwirtschaftsministerium dies ab.
Es sehe keinen Änderungsbedarf in Hinblick auf Käfighaltung und
-größe. Auch die EU-Kommission ist laut Ministerium in dieser Frage
nicht aktiv geworden, obwohl schon 2014 aus Deutschland, den
Niederlanden und Dänemark mehr Schutz für Nutztiere eingefordert
wurde.
Nach Angaben der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" werden
bundesweit jährlich 41 000 Tonnen Kaninchenfleisch verzehrt. Das
Ministerium teilte mit, dass zwei Drittel von Produktion und
Vermarktung auf das Konto von Hobbyhaltern und Rassekaninchenzüchtern
gingen. 15 Prozent des in Deutschland verzehrten Kaninchenfleischs
kämen aus 60 Großbetrieben, zehn bis 20 Prozent stammten aus
Importen.
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