(ots) - Das Blütenbarometer der Obstbauern im Alten Land
vor den Toren Hamburgs steht auf "Knospen sind aufgebrochen" - der
Frühling lässt sein "weißes Band" bald wieder flattern durchs Alte
Land. Die frühen Sorten der Kirsche blühen im größten Obstanbaugebiet
Nordeuropas zwischen Hamburg und Stade voraussichtlich schon am
kommenden Wochenende. Das spektakuläre Blütenmeer lädt zum Ausflug an
Elbdeich, Lühe oder Este ein. Mit Blütenfesten begrüßen die
Obstanbauer ihre Gäste.
Damit aus Blüten später Früchte werden, sind fliegende Helfer
erforderlich. Denn ohne Bienen gibt es keine Kirschen! Weder Äpfel
noch Birnen, Pfirsiche oder Pflaumen wachsen ohne die Bestäubung der
emsigen Insekten. Reinhard Quast, Vizepräsident des Bauernverbandes
Hamburg e.V.: "Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für den Ertrag
von Obst, aber auch von Gemüse und Ackerfrüchten. Der ökonomische
Wert der Insektenbestäubung in Europa liegt bei über 14 Milliarden
Euro pro Jahr - der ökologische ist unbezahlbar."
Wenn von "fleißigen Bienen" die Rede ist, denken die meisten
Menschen an Apis mellifera, die Honigbiene. Doch neben dem "Haustier"
der Imker sind jetzt auch fleißige Wildbienen bei der
Bestäubungsarbeit. Manuel Pützstück: "Während Apis mellifera
Bienenvölker bildet, sind die meisten Wildbienen Einzelgänger -
allerdings mit gehobenen Ansprüchen an ihren Lebensraum." Und schon
sind wir beim Problem der Wildbienen gelandet. Der Wildbienen-Experte
der Deutschen Wildtier Stiftung: "Hauptursache für den Rückgang der
Wildbienenarten ist der Verlust von Lebensraum. Ihnen fehlt es
einfach an Nistmöglichkeiten und Nahrung." Dramatische
Bestandsrückgänge sind die Folge. Von den rund 560 Wildbienenarten
stehen mehr als die Hälfte auf der Roten Liste. Die Wildbienen
brauchen Hilfe und die Obstbauern im Alten Land engagieren sich für
die fleißigen Insekten.
Zusammen mit Reinhard Quast, dem Vizepräsident des Bauernverbandes
Hamburg e.V., werden Modellflächen gestaltet, um zu prüfen, welche
Maßnahmen sich zur Förderung von Wildbienen im Obstanbau eignen. Vor
allem im Gewässerrandbereich bieten sich viele Möglichkeiten. So kann
durch ein wildbienenfreundliches Mahdmanagement die Blütenvielfalt
erhöht werden. Nisthabitate lassen sich bei Grabenräumungen schaffen,
wenn man den sandigen Aushub zu Haufen zusammenschiebt. Gemeinsame
Schulungen für Obstbauern sollen angeboten werden. Und so
funktioniert die Bestäubung: Die blühenden Kirschbäume locken mit
ihren zarten, weißen Blüten die Bienen an. Die fleißigen Insekten
drängeln sich an den Staubblättern der Blüten vorbei, um süßen Nektar
in der Tiefe der Blüte zu sammeln. Dabei streifen sie die Staubbeutel
und pudern ihre pelzigen Körper mit Pollen ein, die sie beim Anflug
der nächsten Blüte wieder abgeben. Schon nach kurzer Zeit sieht man
an den Zweigen der bestäubten Blüten kleine grüne Kirschen sitzen.
Das Projekt mit den engagierten Obstbauern im Alten Land ist Teil
eines groß angelegten Wildbienenschutzprojektes, zu dem die Deutsche
Wildtier Stiftung weiter wichtige Partner ins Boot geholt hat. Zur
Allianz für Wildbienen gehören der Friedhof Ohlsdorf, Hamburg
Airport, der Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V. und
Golf-Clubs stellen im Rahmen von Golf und Natur Blühflächen für
Wildbienen zur Verfügung.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
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