(ots) - Nur jeder zweite Angestellte in
Deutschland ist mit seinem Job zufrieden, fast ebenso viele würden in
den kommenden zwölf Monaten wechseln (44 Prozent). Gründe für die
Unzufriedenheit gibt es viele: So bemängeln 87 Prozent der Befragten,
dass es bei ihrem aktuellen Arbeitgeber keine professionelle
Karriereförderung gibt. In zwei Drittel der Firmen finden nicht
einmal regelmäßige Personalgespräche oder Weiterbildungen statt. Auch
um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist es schlecht bestellt:
73 Prozent der Angestellten bewerten ihren Arbeitgeber als nicht
familienfreundlich. Flexible Arbeitszeiten für Mitarbeiter mit
Kindern gibt es in der Mehrheit der Firmen nach wie vor nicht (72
Prozent). Dies sind Ergebnisse der Studie "Jobzufriedenheit 2016" der
ManpowerGroup Deutschland, für die im März 2016 insgesamt 1015
Deutsche ab 18 Jahren befragt wurden.
+++ Details zu den Studienergebnissen: http://ots.de/uLEiu +++
In deutschen Unternehmen sind flexible Arbeitszeiten für Eltern
nach wie vor ein seltenes Gut. Nur 28 Prozent der Betriebe bieten ein
familienkompatibles Arbeitsmodell an. Mehr als ein Drittel der
Arbeitgeber ergreifen nicht eine einzige Maßnahme, um Familien zu
unterstützen (36 Prozent). Ein solches Verhalten kann sich schnell
negativ auf die Betriebsergebnisse und das Arbeitsklima auswirken:
"Heute erwarten Frauen wie Männer ausreichend Zeit und Energie für
die Familie. Das geht nicht ohne Unterstützung des Arbeitgebers, wenn
beide Elternteile arbeiten", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der
Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "Viele Firmen haben
das zwar erkannt und werben mit Familienfreundlichkeit - stecken in
der Umsetzung von Maßnahmen aber fest."
Im Detail sieht es um die Umsetzung der Maßnahmen wie folgt aus:
Nur 18 Prozent der Unternehmen pflegen den Kontakt zu Mitarbeitern in
Elternzeit und laden diese beispielsweise zu Firmenveranstaltungen
ein. Vorbilder auf Führungsebene gibt es nur in 15 Prozent der
Firmen, die meisten leitenden Angestellten nehmen keine besondere
Rücksicht auf familiäre Verpflichtungen. Nur jedes zehnte Unternehmen
bietet Unterstützung beim Thema Kinderbetreuung an, etwa durch eigene
Betreuungsmöglichkeiten oder Hilfe bei der Suche nach einem
Kita-Platz. "Die Unternehmen müssen nicht jede erdenkliche
Unterstützung anbieten", so Brune. "Aber es sollte grundsätzlich ein
familienfreundliches Klima etabliert werden, in dem auch Flexibilität
akzeptiert und gelebt wird. Sonst wandern wichtige Schlüsseltalente
zu Wettbewerbern ab oder fangen gar nicht erst an."
Weiterbildung wird vielen Angestellten vorenthalten
Neben Familienfreundlichkeit ist den Deutschen die Förderung ihrer
Karriere wichtig. Ein Aspekt, der ebenfalls in vielen Firmen zu kurz
kommt. Nur ein Drittel der Betriebe führt regelmäßig
Personalgespräche durch oder bietet aktiv Weiterbildungen an. 22
Prozent der Deutschen haben die Möglichkeit, Bildungsurlaub zu nehmen
oder werden für Weiterbildungen freigestellt. Auch eine regelmäßige
Analyse des Mitarbeiterpotenzials findet nur in jedem fünften
Unternehmen statt.
"Der Dialog über Weiterentwicklung ist ein großer
Motivationsfaktor, der leider häufig unterschätzt wird", sagt
Herwarth Brune, Deutschland-Chef der ManpowerGroup. "Dabei wiegen
Motivation, Leistungsbereitschaft und Loyalität der Mitarbeiter den
Aufwand und die Kosten für die Karriereförderung mehrfach auf."
"Weiche" Kriterien werden beim Jobwechsel immer wichtiger
Die Wechselbereitschaft der Deutschen ist aufgrund der
Unzufriedenheit groß: Fast die Hälfte der Arbeitnehmer ist bereit, in
den nächsten zwölf Monaten ihren derzeitigen Job zu kündigen (44
Prozent). Die meisten geben an, einen Job mit höherem Gehalt zu
suchen, wobei dieser Faktor im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung
verloren hat. Gestiegen ist dagegen die Bedeutung von Wertschätzung
der Leistungen, Spaß an der beruflichen Tätigkeit, einem insgesamt
guten Arbeitsklima sowie einem guten Verhältnis mit dem direkten
Vorgesetzten.
Digitaler Arbeitsalltag für die Deutschen kein Stressfaktor
Die Digitalisierung der Arbeitswelt bereitet den Deutschen
hingegen keine Sorgen. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) sieht darin
vor allem Vorteile, etwa Zeitersparnis in der Kommunikation,
praktische IT-Programme oder gute Online-Recherchemöglichkeiten, die
das Arbeiten erleichtern. Ein weiteres Drittel der Arbeitnehmer ist
der Meinung, dass sich durch die Digitalisierung Vor- und Nachteile
die Waage halten. 19 Prozent geben an, dass die neuen Medien ihr
berufliches Umfeld gar nicht verändern. Nachteile im Arbeitsalltag
sieht weniger als jeder sechste Arbeitnehmer (14 Prozent). "Die
Offenheit der Mitarbeiter für digitale Arbeitserleichterungen sollten
die Unternehmen nutzen, um sich für die Zukunft aufzustellen", so
Herwarth Brune.
Ãœber die Studie "Jobzufriedenheit 2016"
Die Studie "Jobzufriedenheit 2016" basiert auf einer
Online-Befragung unter 1.015 Deutschen ab 18 Jahren. Sie wurde im
Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im März 2016 vom
Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt. Die Ergebnisse sind
bevölkerungsrepräsentativ hochgerechnet.
Ãœber die ManpowerGroup
Die ManpowerGroup ist weltweit führend in der Bereitstellung
innovativer Lösungen und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen in
der sich verändernden Welt der Arbeit erfolgreich sein können. Unter
dem Dach der ManpowerGroup agieren in Deutschland an 360 Standorten
die Gesellschaften Manpower, Experis, ManpowerGroup Solutions,
Proservia, Stegmann, Right Management und spezialisierte Einzelmarken
der 7S Group.
Mehr Informationen erhalten Sie unter http://www.manpowergroup.de.
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