(ots) -
Deutschlands Seen sind so sauber wie lange nicht mehr. Für
Badegäste ist das schön - für Fischer nicht. Oft ist das Wasser so
rein, dass Fische kaum noch Nahrung finden. Die "planet
e."-Dokumentation "Saubere Seen - leere Netze" nimmt am Sonntag, 17.
April 2016, 14.45 Uhr, im ZDF den Zustand deutscher Seen in den
Blick.
Gewässer enthalten immer weniger Phosphat, was dazu führt, dass
nur wenige Schwebstoffe wie Algen und Plankton die Sicht trüben. Die
Schattenseite der Reinheit: Fische finden weniger Plankton zum
Fressen - die Netze der Fischer bleiben immer öfter leer. Es ist
keine Laune der Natur, dass der Phosphatgehalt in deutschen Gewässern
sinkt. Viel Geld wird investiert, um mit der chemischen
Reinigungsstufe von Kläranlagen einen großen Teil des Phosphats aus
dem Abwasser zu entfernen. Der Grund: In den 60er und 70er Jahren
waren viele Seen in Deutschland hoffnungslos überdüngt. Das
Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum sorgte damals dafür, dass
Industrie, Landwirtschaft und Haushalte mit ihren Abwässern große
Mengen Phosphat in die Seen spülten. Der Nährstoff Phosphat wirkte
wie ein Dünger und kurbelte alle Stufen der Nahrungskette an: Algen
wuchsen unkontrolliert und boten viel Nahrung für Plankton und
Kleinstlebewesen. Diese wiederum dienten als Futter für eine große
Zahl an Fischen.
Zu viel Leben in einem See ist jedoch nicht gesund: Der
Sauerstoffgehalt sinkt, der See kann sich nicht mehr regenerieren.
Deshalb gilt: Zu viel Phosphat in einem See ist gefährlich. Doch
inzwischen ist in vielen Seen das Gegenteil ein Problem.
Berufsfischer fordern, den extrem niedrigen Phosphatgehalt zumindest
um einige wenige Mikrogramm pro Liter anzuheben. Das würde mehr
Futter für die Fische bedeuten - das Wasser wäre trotzdem noch sauber
und klar. Doch die verantwortlichen Politiker weigern sich mit Blick
auf die Vergangenheit. Die "planet e."-Autorinnen Franca Leyendecker
und Daniela Hoyer beleuchten diesen bizarren Streit um Deutschlands
Seen.
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