(ots) - Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.
(VPRT) begrüßt, dass ab 2018 für alle in Europa tätigen Unternehmen
einheitliche Datenschutzregeln gelten sollen. Mit der heutigen
Verabschiedung der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSchGVO) durch das
Europäische Parlament steht der unmittelbaren Anwendung eines
einheitlichen Datenschutzes in Europa nichts mehr im Wege. Der VPRT
bedauert, dass es trotz langjähriger Verhandlungen nicht gelungen
ist, die Verordnung konkreter und damit zukunftstauglich und
rechtssicher auszugestalten. Viele Generalklauseln, insbesondere zur
Datenverarbeitung ohne vorherige Einwilligung, sind nur sehr
allgemein gehalten und stehen damit unter einem
Interpretationsvorbehalt durch die nationalen Datenschutzbehörden.
Claus Grewenig, Geschäftsführer des VPRT: "Wir appellieren, den
gemeinsamen Rechtsrahmen innovationsfreundlich und mit Augenmaß
anzuwenden. Wir leben in einer Datenökonomie. Marktforschung und
Zielgruppenbildung sind für konvergente Medienangebote unerlässlich.
Die Entwicklung neuer datenbasierter Geschäftsmodelle muss gerade für
interaktive Medien auch in Zukunft möglich sein. Dabei ist vor allem
die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gegenüber den
international agierenden Plattformen mit ihren umfassenden
Datennetzwerken zu stärken." Datenschutz sei für die Mitglieder des
Verbandes in doppelter Hinsicht relevant: Neben dem journalistischen
Datenschutz zum Erhalt der Recherche- und der Rundfunkfreiheit seien
insbesondere die Nutzungsmessung und die Zielgruppenansprache für die
Refinanzierung durch Werbung von Bedeutung.
Der VPRT befürchtet, dass neue in der DSchGVO vorgesehene
Dokumentations-, Melde- und Genehmigungspflichten einen hohen
bürokratischen Aufwand für Unternehmen bedeuten könnten. Zugleich sei
offen, inwieweit die unübersichtlichen Informations- und
Begründungspflichten auf Verbraucherseite zu einem praktikablen
Datenschutz beitragen würden.
Ãœber den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
Für Rückfragen:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
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