PresseKat - Euler Hermes: "Formel 1 der Exporteure" - Ausfuhren steigen, Insolvenzen& Risiken aber

Euler Hermes: "Formel 1 der Exporteure" - Ausfuhren steigen, Insolvenzen& Risiken aber auch

ID: 1345182

(ots) -

- Top 1: Auf dem Gaspedal - Deutsche Exporte wachsen; 2016/2017
winken zusätzliche Exporte von 104 Milliarden US-Dollar
- Top 2: Auf der "Formel 1"-Überholspur - Deutschland verzeichnet
in den kommenden beiden Jahren ein stärkeres Wachstum bei den
Exporten als China
- "Health Check": Deutsche Unternehmen weiterhin mit guter
Zahlungsmoral, aber Zahlungsausfälle steigen, Margen
unterdurchschnittlich und Gewinnerwartung sinkt
- Flop 1: Risiken steigen - Trendwende bei den weltweiten
Insolvenzen; erstmals nach sieben Jahren wieder Anstieg, in
Deutschland stagnieren sie nach Jahren des stetigen Rückgangs
und nehmen 2017 sogar zu
- Flop 2: Bei drei der fünf wichtigsten Handelspartner der
Deutschen steigen die Pleitefälle an

Top oder Flop? 2016 markiert eine Trendwende bei den weltweiten
Insolvenzen: Angesichts der jüngsten Entwicklungen eines
schwächelnden Welthandels erwartet Euler Hermes 2016 erstmals seit
sieben Jahren wieder einen Anstieg der weltweiten Unternehmenspleiten
um 2%. In Deutschland stagnieren die Fallzahlen laut Prognose des
weltweit führenden Kreditversicherers 2016 zum ersten Mal nach Jahren
des stetigen Rückgangs und nehmen 2017 mit einem Plus von 1% sogar
leicht zu.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass nicht nur Risiken steigen,
sondern auch die Ausfuhren der Deutschen. In den kommenden Jahren
winken ihnen zusätzliche Exporte in Höhe von 104 Milliarden (Mrd.)
US-Dollar (USD) - und das, obwohl der Welthandel 2016 nominal gerade
mal um 2,7% wächst und im Wert sogar um weitere 2% schrumpft im
Vergleich zum Vorjahr.

Formel 1 der Exporte: hohes Tempo, Überholmanöver, hohe Risiken
und Gefahr von "Remplern"

"Der deutsche Export ist derzeit ein bisschen wie die Formel 1 -
hohes Tempo und steigende Risiken, überraschende Überholmanöver und




die Gefahr von unerwarteten Remplern aus dem toten Winkel", sagt Ron
van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der
Schweiz. "Die Exporteure drücken mächtig aufs Gaspedal. Sie
verzeichnen in den kommenden beiden Jahren sogar einen stärkeren
Zuwachs bei den Exporten als China (+96 Mrd. USD) und sichern sich
mit diesem Überholmanöver beim Wachstum die 'Pole Position'. Im
Gegenzug lauern aber höhere Risiken auf der Strecke. Gewinnen können
sie nur, wenn sie Risiken eingehen, aber sie brauchen eine gute
Absicherung, eine umsichtige Fahrweise und eine gute Boxenstrategie
mit den richtigen Partnern."

Flop: Risiko steigt; drei der fünf wichtigsten Handelspartner der
Deutschen mit mehr Insolvenzen

Kurs und Wetterbedingungen variieren dabei je nach Rennstrecke und
Wirtschaftsklima:

"Exportieren bleibt riskant - aber ohne geht es nicht", sagt
Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe. "Bei drei der
fünf wichtigsten Handelspartner der Deutschen steigen 2016 die
Insolvenzen und damit die Risiken an: Bei Spitzenreiter USA rechnen
wir mit 3% mehr Insolvenzen, in Großbritannien mit einem Anstieg um
1% und in China sogar um 20%. In den Niederlanden und beim
zweitwichtigsten Handelspartner Frankreich sind die Pleiten
rückläufig - wenngleich bei den Franzosen weiterhin in der Nähe des
Rekordniveaus."

In den Schwellenländern, in denen deutsche Exporteure ebenfalls
Wachstumschancen wahrnehmen, zeichnen sich auch deutlich steigende
Ausfälle ab: Noch vor China (+20%) hält Brasilien den Negativrekord
mit einem Zuwachs von 22% bei den Pleiten. Auf den Plätzen folgen die
stark von China abhängigen asiatischen Zulieferländer Taiwan (+17%),
Singapur und Hongkong (je +15%) sowie die ebenfalls von der
"China-Grippe" betroffenen lateinamerikanischen Staaten Kolumbien
(+13%) und Chile (+11%). Australien (+12%), Südafrika (+10%), die
Türkei (+8%), Russland (+7%), Griechenland und die Schweiz (je +3%)
verzeichnen ebenfalls einen Anstieg bei den Insolvenzen.

Zu Hause bleiben ist keine Option, sonst starten andere aus der
ersten Reihe

"Zu Hause bleiben ist keine Option, denn sonst müssen sich die
Exportunternehmen hinten anstellen, wenn es in den derzeit
risikoreicheren Märkten wieder richtig losgeht", sagt Subran. "Die
besten Startplätze haben sich bis dahin längst andere gesichert, die
den längeren Atem und die besseren Nerven hatten und vor Ort
geblieben sind. Die Schwellenländer sind hier das beste Beispiel. Sie
haben ihren Namen nicht ohne Grund - es sind eben aufstrebende
Märkte, gekennzeichnet mit allen Merkmalen, die dazu gehören: eine
nicht-lineare, volatile Entwicklung mit Höhen und Tiefen und
langfristig enormen Wachstumschancen."

Top: Überholmanöver bei den Exporten - Währungseffekt schwächt
sich jedoch 2016 ab

Von Wachstumschancen profitieren die Deutschen in den kommenden
beiden Jahren. Sie profitieren da-bei insbesondere von einem starken
Importwachstum bei ihren wichtigsten Handelspartnern USA,
Frank-reich, Niederlande, Großbritannien und China.

"Die deutschen Exporteure setzen beim Wachstum der Ausfuhren zum
Überholmanöver an", sagt Subran. "Und das, obwohl sich der
begünstigende Währungsturbo, der deutsche Waren im Ausland billiger
macht, abschwächt. Die potenziellen Exportzuwächse außerhalb der
Eurozone fallen entsprechend weniger hoch aus als noch 2015. Insofern
legen Ausfuhren nach Frankreich 2016 stärker zu als in die USA, die
2015 erstmals den Thron als wichtigster Handelspartner der Deutschen
bestiegen haben. Großbritannien bleibt in der Boxengasse stecken und
Exporte ins Königreich können nur noch minimal zulegen. Zu den
Verlierern bei den deutschen Exportmärkten zählen Griechenland,
Russland und Brasilien."

Health Check: Exportaussichten und Gewinne gut, Margen
unterdurchschnittlich, Erwartung sinkt

Die Gewinne der deutschen Exporteure sind stabil - die
Gewinnerwartungen aufgrund der Turbulenzen, insbesondere in den
Schwellenländern, haben sich jedoch verschlechtert, und auch die
Margen liegen unter dem langfristigen Durchschnitt. Dennoch sind
viele der Unternehmen robust aufgestellt. Das zeigt sich auch an der
Zahlungsmoral. Deutsche Unternehmen zahlen deutlich schneller als der
Weltdurchschnitt. In Deutschland liegen zwischen Rechnungslegung und
Bezahlung (Days of Sales Outstanding, DSO) bei börsennotierten
Unternehmen gerade mal 56 Tage - global müssen Unternehmen mit 67
Tagen elf Tage länger auf ihr Geld warten.

Trendwende: Zahlungsverzögerungen zwar rückläufig,
Zahlungsausfälle aber steigen an

"Interessant ist, dass zwar die Zahlungsverzögerungen im
vergangenen Jahr rückläufig waren, dass aber die Zahlungsausfälle um
3% gestiegen sind", sagt Subran. "Zusammen mit dem hohen
Wettbewerbsdruck und den unterdurchschnittlichen Margen ist dies ein
Vorbote für die von uns prognostizierte Trendwende mit erstmals
wieder stagnierenden Insolvenzen in Deutschland in 2016 und einem
leichten Anstieg 2017."

Vorsicht vor unerwarteten "Remplern": Politische Risiken &
Kapitalverkehrskontrollen voraus

Im Auge behalten sollten Exporteure auch mögliche "Rempler" aus
dem toten Winkel.

"2016 hat optional einige 'böse Überraschungen' in der
Hinterhand", sagt Subran. "Eine Welle von Kapitalverkehrskontrollen
könnte beispielsweise die Schwellenländer erreichen. Zudem halten
politische Unsicherheiten durch Neuwahlen und drohende soziale
Unruhen in zahlreichen Ländern wie beispielsweise Thailand, Brasilien
oder auch in der Türkei 2016 die Politik und vor allem auch die
Wirtschaft in Atem. Sogar direkt vor der eigenen Haustür in Europa
lauern diese zum Teil, allen voran ein drohender "Brexit" oder
Neuwahlen in Spanien. Aber auch die Konflikte in der Türkei und im
Nahen Osten werfen ihre wirtschaftlichen Risikoschatten voraus. Die
Überraschungen werden dem turbulenten 2016 nicht ausgehen - es wird
immer und überall Gewinner und Verlierer geben. Die Kunst besteht
darin, mit den richtigen Unternehmen Geschäfte zu machen, unabhängig
vom Markt und der Branche. Dann ist der Sprung aufs Siegertreppchen
frei."

Über Euler Hermes

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor's und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2015 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 890
Milliarden.

Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.400 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland.

Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter (at)eulerhermes

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten.

Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir hierin Prognosen oder
Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können
diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und
Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und
Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen
und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten
Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der
allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor
allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und -märkten, aus Akquisitionen
sowie der anschließenden Integration von Unternehmen und aus
Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen resultieren ferner aus dem
Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten,
Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen, und
insbesondere im Bankbereich aus dem Ausfall von Kreditnehmern. Auch
die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse, sowie
nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere
hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können einen Einfluss ausüben.
Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und
das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine
Verpflichtung, die hierin enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.



Pressekontakt:
Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan(at)eulerhermes.com


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