(ots) -
- Europäische Startup-Zentren sind integraler Bestandteil der
weltweiten Innovationskultur
- Vielfalt ist ein Haupttreiber für Innovation
- Roland Berger und Numa analysieren die europäische
Jungunternehmer-Szene - beginnend mit Frankreich
- Typischer französischer Startup-Gründer ist jung, männlich, hat
eine Elite-Schule absolviert und sucht als Unternehmer die
Herausforderung
- Die richtigen Entscheidungen zu fällen, ist vor allem in der
Gründungsphase ein kritischer Faktor - trotzdem nutzen nur wenige
Unterstützung von außen
- Französische Startups präsentieren sich am 9. Mai in Berlin: erster
"French-German EUnicorns Day Berlin" in Kooperation mit der
französischen Botschaft
Die französische Startup-Szene ist jung, männlich, sehr gut
ausgebildet und sucht die Herausforderung. Und sie wächst rasant, wie
auch andere europäische Startup-Hotspots. Neben den bekannten
Innovationszentren im Silicon Valley etablieren sich europäische
Metropolen als zentraler Teil der globalen Startup-Kultur. Denn sie
können abseits von gehypten amerikanischen Geschäftskonzepten mit
Vielfalt punkten.
Um die Eigenschaften europäischer Startups greifbarer zu machen,
analysieren Experten von Roland Berger und des französischen
Accelerators NUMA die Jungunternehmer-Szene in verschiedenen
Startup-Hubs des Kontinents und fragen nach Motivation, Zielen, aber
auch Problemen und Schwierigkeiten. Als erstes haben sie sich
Frankreich vorgenommen und die Ergebnisse in ihrer neuen Studie "375
Startupers - Profiles, trends and startupers in their own words"
zusammengefasst.
"Wir wollten wissen, wer die Menschen sind, die in Frankreich ein
Startup gründen", sagt Philipp Leutiger, Partner und Startup-Experte
von Roland Berger. "Was macht den typischen französischen Startup-CEO
aus, was treibt ihn oder sie an, welche Probleme und Hürden stehen
ihnen im Weg?" Denn daraus können andere Gründer, aber auch
Investoren, Politiker und Förderer lernen. Für ihre Studie haben die
Experten 375 französische Startups befragt, die sich für das NUMA
business accelerator-Programm beworben haben. Drei Viertel von ihnen
sind unter 34 Jahre alt, 35 Prozent fallen in die Altersgruppe 25 bis
29 Jahre. Die meisten der befragten Jungunternehmer (46%) haben einen
Abschluss einer der französischen Eliteschulen. Einen normalen
Hochschulabschluss haben nur 32 Prozent, nur 4 Prozent einen
Doktortitel. Abschlüsse von Ingenieur- oder Business-Schulen besitzen
je 23 Prozent.
Ein auf den ersten Blick überraschendes Ergebnis: 81 Prozent der
befragten Startup-Gründer sind männlich, nur 19 Prozent weiblich.
"Frauen werden auch in der jungen und offenen Gründerszene häufig
noch nicht ernst genommen", sagt Leutiger. "Das ist bedauerlich, denn
wenn die französische Startup-Kultur weiter an Fahrt aufnehmen soll,
wäre es wichtig, dass die Vielfalt an Ideen und Konzepten - und damit
vor allem die Vielfalt unter Gründern - weiter zunimmt."
Suche nach Herausforderung als Hauptmotiv
Bei der Frage nach dem Motiv für die Unternehmensgründung nennen
knapp drei Viertel (72%) die Suche nach einer Herausforderung. Rund
56 Prozent wollen mit ihren Geschäftsideen den Markt verändern und 40
Prozent streben nach Unabhängigkeit und mehr Eigenbestimmung im Job.
"Das zeigt die Einstellung der Jungunternehmer gegenüber
herkömmlichen Unternehmen", sagt Nicolas Teisseyre, Partner im
Pariser Büro von Roland Berger. "Viele Umfrageteilnehmer empfinden
die Situation der Angestellten als einschränkend; sie können sich
nicht vorstellen, in dieser Rolle ihre Projekte und Ideen umsetzen zu
können."
Als Kriterium für die Wahl der Branche nennt die Hälfte der
Befragten das erwartete Wachstumspotenzial sowie jeweils gut ein
Drittel (36%) einen unbefriedigten Bedarf oder dass sie ein
innovatives Produkt für diesen Markt haben. Typische Branchen sind
Lifestyle und Freizeit (12,2%), Kunst und Design (11,8%) oder
Konsumgüter (8,4%). Weniger attraktiv für Neugründer sind dagegen
Branchen wie Transport (2,0%) oder Finanzdienstleistungen (1,7%).
Unterstützung durch Mentoren und Netzwerke wichtig
Die richtigen Entscheidungen zu treffen, empfinden die meisten
Startups als die größte Herausforderung - vor allem in der
Startphase, wenn das frisch gegründete Unternehmen am meisten
gefährdet ist. Rund 62 Prozent der jungen Startup-Gründer treffen
Entscheidungen alleine oder mit ihrem Gründungspartner. Nur 20
Prozent verfügen über einen Beirat, mit dem sie strategische Fragen
besprechen. Und nur 18 Prozent nehmen Rat und Hilfe von ihren
Netzwerken außerhalb der Firma in Anspruch. "Dabei ist Unterstützung
beim Weichenstellen gerade in der Anfangsphase extrem wichtig", sagt
Teisseyre. "Obwohl viele Startup-Gründer gute Ideen und einen guten
Background haben, schaffen es nur 30 Prozent, das erste Jahr zu
überleben. Meistens fehlt es ihnen am finanziellen
Durchhaltevermögen."
Dennoch: Unterstützung bei der Finanzierung hat für die Mehrheit
der Befragten nicht die höchste Priorität - nur 2 Prozent der
Startups wünschen sich dafür einen Mentor. Es geht vielmehr darum,
Märkte und Kundenanforderungen richtig zu verstehen und daraus die
richtigen Produkte zu entwickeln. "Wenn ein Unternehmen schnell
wächst und dann noch Aussicht auf Profitabilität besteht, kommen die
Kapitalgeber von selbst", sagt Leutiger. Daher wünschen sich rund ein
Drittel der Studienteilnehmer einen Marktexperten und 29 Prozent
einen Technikexperten an ihrer Seite. Aber auch Netzwerke, um
Kontakte zu potenziellen Kunden oder Geschäftspartnern aufzubauen,
sind für rund 75 Prozent wichtig, um ihr Geschäft voranzutreiben.
Um französischen Startups auf dem deutschen Markt zu unterstützen,
veranstalten Roland Berger und die französische Botschaft den ersten
"French- German EUnicorns Day" am 9. Mai in Berlin. In Workshops und
bei einer hochkarätigen Paneldiskussion präsentieren sich
französische Startups deutschen Investoren und diskutieren über die
Digitalisierung deutscher und französischer Unternehmen.
Die Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen
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Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 220
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