HR-Konferenz in Frankfurt am Main behandelt aktuelle Entwicklungen des deutsch-chinesischen Personalmanagements.
(firmenpresse) - Es besteht kein Zweifel - China ist auf dem Weg von der Werkbank der Welt hin zu einer Industrienation. Insbesondere ausländische Unternehmen in China sehen sich seit längerem mit bekannten, aber auch neuen Herausforderungen konfrontiert. Die bereits im 5. Jahr stattfindende Deutsch-Chinesische Personalkonferenz liefert insbesondere für Personalverantwortliche neue Einblicke und Handlungsempfehlungen.
Mit den Themenschwerpunkten „Managing The New Normal“ und „Best Practice - Recruiting & Talent Management“ behandelt die Konferenz aktuell hochrelevante Themen. Mit dem Begriff „The New Normal“ bereitet die chinesische Regierung seit geraumer Zeit die Nation auf die neue Situation vor: qualitatives Wachstum mit weitaus geringeren Wachstumsraten, als China es in den vergangenen 25 Jahren gesehen hat. Dies führt neuerdings - neben chinesischen Staatsbetrieben - auch zu ersten Entlassungen in ausländisch investierten Unternehmen in China.
Aus der Sicht von Rainer Burkardt von Burkardt & Partner – einer Rechtsanwaltskanzlei mit Sitz in Shanghai , die vorwiegend mittelständische Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei deren Investitionen in China berät - sind gravierende Versäumnisse bei der rechtlichen Ausgestaltung von Arbeitsverträgen immer noch die Regel.
„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann ein „guter“ Arbeitsvertrag, d.h. ein Vertrag, der den gesetzlich verankerten starken Arbeitnehmerschutz bis an die zulässige Grenze reduziert, insbesondere für mittelständische Unternehmen erfolgsentscheidend sein. Gerade dann, wenn zusätzliche Vereinbarungen es ermöglichen Arbeitnehmer rechtmäßig und auf Basis der gesetzlichen Mindestabfindungen zu kündigen. Anderenfalls drohen – auch wenn das Unternehmen restrukturieren muss oder der Arbeitnehmer nicht die gewünschte Leistung erbringt – rechtswidrige Kündigungen mit teilweise hohen Abfindungen oder sogar Wiedereinstellung des gekündigten Arbeitnehmers per Gerichtsurteil“.
Dabei bleiben bekannte Probleme bestehen: Die Mehrheit ausländischer Unternehmen kämpft weiterhin damit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und diese langfristig zu halten. Steigende Lohnkosten und erstarkende chinesische Wettbewerber führen zu weiterem Anpassungsbedarf.
"Rekrutierung in China hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Nicht nur die lokalen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarkts sind von großen Veränderungen gekennzeichnet sondern auch die Anforderungen, die an die lokalen Mitarbeitergestellt werden." weiß Hsiao J. Chiu, Managing Partner der JP International Search Consultants Co., Ltd. aus Shanghai. "Vor allem aber muss der Arbeitgeber die veränderte Bedürfnishierarchie und Erwartungshaltung der Mitarbeiter beim Auswahlprozess berücksichtigen - und zwar bei chinesischen Mitarbeitern wie auch entsendeten Expatriates."
Auch wenn das Wachstum in China in jüngster Zeit verhalten war, bleibt der Wirtschaftsraum für Mitarbeiterentsendungen hoch relevant“, stellt RA/StB Frank Dissen, Leiter Global Expatriate Services der WTS Frankfurt klar. Die Beratungsgruppe steht mit sieben Standorten in Deutschland und einem internationalen Netzwerk in mehr als 100 Ländern sowohl Unternehmen als auch Expats in allen Fragen rund um das Thema Entsendung zur Seite. Von der arbeits-, sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Unterstützung über die Koordinierung von Relocation Services bis hin zur Beschaffung von Arbeits- und Aufenthaltstitel bietet die WTS eine ganzheitliche und integrative Steuer- und Rechtsberatung aus einer Hand. „Wie für den asiatischen Raum üblich, sind auch in China etliche Besonderheiten bei der Mitarbeiterversendung zu beachten. Entscheider werden deshalb trotz bestehendem Sozialversicherungs-abkommen und dem neuen Doppelbesteuerungsabkommen, welches zum 01. Januar 2017 anwendbar ist, mit der Herausforderung konfrontiert, der Fürsorgepflicht um ihre Mitarbeiter angemessen nachzukommen.“
Weitere Themen wie die Ergebnisse aktueller Studien, Chinas Bildungssystem und Personal- und Organisationsentwicklung stehen auf der Agenda. Präsentiert werden diese Themen von Experten, die sich seit Jahren in ihrem Fach bewegen – viele davon mit Arbeitsmittelpunkt in der VR China.
Die Konferenz wird am 19. April 2016 im Fleming´s Conference Hotel Frankfurt abgehalten. Anmeldungen sind über www.sino-hr-conference.com möglich.