(ots) - Das Berliner Ensemble (BE) wird Mitte Mai
nach Istanbul reisen und dort an zwei Abenden die "Dreigroschenoper"
in der Inszenierung von Robert Wilson zeigen.
Das bestätigte der Sprecher des BE, Sören Schultz, dem rbb am
Freitag. Mehrere Ensemble-Mitglieder hatten wegen der Sicherheitslage
am Bosporus die Reise in Frage gestellt. Mitarbeiter des türkischen
Veranstalters hätten diese Bedenken jedoch zerstreuen können. Im
Ensemble selbst habe es daraufhin viele positive Reaktionen gegeben.
"Wir gehen davon aus, dass das Gastspiel stattfindet", sagte
Schultz dem rbb. Gerade vor dem Hintergrund der politischen
Entwicklung in der Türkei wolle das Theater die Inszenierung
unbedingt zeigen. Die Verbindung zwischen den Künstlern in
Deutschland und der Türkei dürfe nicht zerrissen werden.
Zuvor hatte BE-Intendant Claus Peymann den Freitagsausgaben der
"Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten" gesagt, dass
die Aufführung der "Dreigroschenoper" scheitern könnte, weil ein
"wesentlicher Teil" der Schauspieler und der Techniker nicht
mitfahren wollten. "Das Gastspiel wackelt", so Peymann. Außerdem, so
Peymann weiter, gebe es einen "bitteren Beigeschmack", weil die
Türkei nicht mehr im Sinne Atatürks regiert werde. Der türkische
Staatschef Recep Erdogan sei "ein fragwürdiger Partner".
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