(ots) - FDP-Chef Lindner: Altkanzler Kohl will ein Ende
deutscher Alleingänge
"Empfang des ungarischen Premier Orban bietet Plattform für
Rückkehr in nationale Denkweisen"
Osnabrück. Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat den
Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban an diesem
Dienstag bei Alt-Kanzler Helmut Kohl als "Signal an die CDU"
bezeichnet. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag) wertete Lindner den Empfang Orbans durch Kohl als "
hochpolitische Entscheidung" des früheren Regierungschefs. "Offenbar
wünscht sich der Kanzler der Einheit ein konservativeres Profil
seiner Partei, eine stärker kontrollierte Flüchtlingspolitik und ein
Ende der deutschen Alleingänge", sagte Lindner. Er halte es dennoch
für problematisch, dass er dafür einem Politiker eine Plattform
biete, der wieder in nationalen und nicht europäischen Kategorien
denke.
Zuvor hat ein Auszug aus dem Vorwort zur ungarischen Ausgabe von
Kohls Buch "Aus Sorge um Europa" Aufsehen erregt, in dem der
ehemalige Kanzler die Grenzöffnung für Flüchtlinge kritisiert. "Die
Lösung liegt in den betroffenen Regionen. Sie liegt nicht in Europa.
Europa kann nicht zur neuen Heimat für Millionen Menschen weltweit in
Not werden", schrieb Kohl.
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