(ots) - Zum ersten Mal in der über 40-jährigen
Geschichte des ADAC-Ambulanzflugs ist es Ärzten gelungen, einen
Patienten mithilfe einer mobilen Herz-Lungen-Maschine aus dem Ausland
in eine Klinik in Deutschland zu verlegen - inklusive Blutwäsche an
Bord. Der in Mexiko erkrankte 43-Jährige aus Vaterstetten in
Oberbayern wäre ohne den ADAC-Rücktransport an den Folgen einer
schweren Lungenentzündung gestorben.
Das Ärzteteam des Universitätsklinikums Erlangen versorgte den
Patienten auf einem 21-stündigen Ambulanzflug mit einem sogenannten
ECMO-System (extrakorporale Membranoxygenierung), einer Art
"künstlichen Lunge". Die mobile Herz-Lungen-Maschine war
ununterbrochen im Einsatz, von der Intensivstation in Cancun bis zur
Intensivstation in Erlangen.
"Zudem musste bei dem Patienten aufgrund eines Nierenversagens
kontinuierlich eine Blutwäsche erfolgen. Beides zusammen, das gab's
noch nie in der Flugambulanz", sagt Oberarzt Dr. Michael Meyer,
Leitender Flugarzt des ADAC-Ambulanzdienstes. "Damit haben wir ein
neues Kapitel der intensivmedizinischen Versorgung im Flugzeug
geschrieben." Der Patient befindet sich heute in Reha. Ihm geht es
den Umständen entsprechend gut.
Organisiert wurde der Transport im Februar 2016 vom
ADAC-Ambulanzdienst in München. Dieser betreute 2015 weltweit rund
53.700 kranke oder verletzte Urlauber. Für rund 14.000 davon musste
ein Krankenrücktransport initiiert werden - 3.300 per Linienmaschine
und 1.400 in einem von vier ADAC-Ambulanzflugzeugen, die der
Automobilclub in Nürnberg betreibt.
Hauptursachen für die Krankenrücktransporte per Flugzeug sind in
rund 70 Prozent der Fälle Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfälle
und Hirnblutungen. 15 Prozent gehen auf Unfälle zurück, hier
besonders Verkehrs- und Sportunfälle.
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