Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung im Erlebnispark Paaren
vom 5. bis 8. Mai 2016
(firmenpresse) - Die Schäferei von Ronald Rocher in Möllendorf ist idyllisch gelegen in der seenreichen Landschaft um Storkow. Der Schäfer lebt dort mit seiner Frau und seinen drei Kindern. Die Schäferei befindet sich in einem alten Bauernhof, den er derzeit ausbaut. In fast jeder Ecke seines Hofes begegnet man Tieren. Kaninchenkinder verstecken sich hinter ihrer großen Mutter, Hühner laufen umher, ein Hund wacht an der Türschwelle und Schweine gibt es auch. Ansonsten dreht sich natürlich alles um die Schafe. Über 400 Mutterschafe gibt es in der Schäferei. Überwiegend Suffolk und Skudden. Sie werden als Fleischschafe und "Landschaftspfleger" gezüchtet. Wer dem „Blöken“ folgt und den Schafstall betritt bekommt sofort eine deutliche Warnung der Herdenschutzhunde „ausgebellt“. Es sind Pyrenäenberghunde. Schäfer schätzen sie für ihre ausgeprägte Wachsamkeit.
Draußen, hinter dem Hof, an der angrenzenden Schafweide, beginnt Ronald Rocher mit seinem neunjährigen Sohn Hannes die Schafe einzutreiben. Gleich will er beweisen, dass er der vermutlich jüngste Schafscherer Deutschlands ist. Aus der Ferne nähert sich galoppierend eine Herde. Die Hütehunde helfen, sie in die richtige Richtung zu treiben. „Die älteste Hündin ist auch die erfahrenste. Sie weiß ganz genau was sie zu tun hat. Sie ist die Dirigentin“, erklärt Rocher. Auch die Pyrenäenberghunde sind dazu gekommen und helfen die Herde zusammenzutreiben. Allmählich finden sich die Schafe ein und die ersten beiden Tiere werden ins Gehege geleitet, um gleich von der Wolle befreit zu werden. Hannes steht mittenmang den Schafen. Beherzt greif er sich eins. Ihren Kopf dreht Hannes leicht zur Seite, stellt es aufrecht hin und setzt seine große Schere an. Das Schaf bleibt dabei überraschend still. Sichtlich stolz kommentiert Ronald Rocher den Umgang seines Sohnes mit der Skudde: „Der Trick ist, die Kontrolle über das Schaf zu haben. Man hält es nur mit den Beinen fest“. Vor ein paar Jahren während eines Besuchs in Wales bekam Hannes genau das schon einmal zu hören. Doug Lumby sagte ihm, dass er mit dem Schafe Scheren beginnen kann sobald, er das Schaf kontrollieren kann. Lumby ist nicht irgendein Schäfer. Er war Weltmeister im Schafscheren. Sein Land, Wales, hat etwa dreimal so viele Schafe wie Einwohner. Das sind fast zehn Millionen Schafe. Brandenburg hat dagegen nur 75.000 Schafe, die von 2,5 Millionen Menschen umgeben sind. So gibt es hierzulande auch mehr Schwierigkeiten Nachwuchs zu finden. Die beiden Brüder von Hannes interessieren sich bisher kaum für sein außergewöhnliches Hobby. Der jüngere scheint dem Traktor fahren verfallen zu sein. Der ältere, wie viele Kinder in seinem Alter, ist von Fußball besessen. Dabei ist Hannes in seinem Fachgebiet fast schon ein alter Hase. Bereits mit 6 Jahren war er bei der BraLa und hat seine Schafe ausgestellt. Beim Jungzüchterwettbewerb bei der BraLa war er dreimal Sieger. 2015 wurde erstmals der deutsche Jungzüchterwettbewerb veranstaltet. Hannes wurde deutscher Vizemeister im Einzel- und Teamwettbewerb. Beim diesjährigen Jungzüchterwettbewerb bei der BraLa, vom 5.-8. Mai in Paaren, macht er natürlich wieder mit und hofft seinen vierten Titel zu holen.
Während Hannes sein Schaf weiter behutsam schert berichtet er worauf die Jury bei so einem Wettbewerb achtet: „Es geht nicht nur um Schnelligkeit. Punktabzug gibt es, wenn die Schere mal abrutscht.“ Sein Vater ergänzt, dass man beim Scheren mit Maschine mit so wenig Bewegungen wie möglich auskommen sollte. „In 42 Bahnen ist es möglich ein Schaf unter einer Minute zu scheren“. Doch Hannes ist ein Meister des Scherenschnitts. Diese speziellen Scheren werden auch „Blades“ genannt. Das Schafscheren mit der Hand dauert ca. 15 Min. und heraus kommen zwei bis drei Kilogramm Wolle. „Wir schneiden sie auf T-Shirt-Länge, damit sie nicht frieren“ erklärt Hannes lachend. Schafe werden einmal pro Jahr geschoren, Skudden auch zweimal, am besten Ende Mai, wenn die Winterwolle abgeworfen wurde.
Zu den Schafen kam Hannes wie sein Vater. Zuerst wurde er vom Bock immer wieder umgeboxt. Doch er stand einfach wieder auf und machte weiter. Auf die Frage was Hannes mal werden will, antwortet er selbstsicher: "Na nüscht, bin ja schon Schäfer".
Das Schauscheren der Schafe, bei der BraLa, findet zu folgenden Terminen vor dem Zelt des Schafzuchtverbandes Berlin Brandenburg e.V. statt:
Donnerstag, 5. Mai und Freitag, 6. Mai, 13.00 Uhr
Samstag, 7. Mai und Sonntag, 8. Mai, 16.00 Uhr
Öffnungszeiten Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung 5. bis 8. Mai Paaren im Glien: Do.-Sa.: 09.00-18.00 Uhr, So.: 09.00-17.00 Uhr
Eintrittspreise BraLa: Tageskarte: Erwachsene 08,00 Euro, Schüler und Schwerbehinderte 05,00 Euro, Familien (2 Erwachsene u. Kinder) 20,00 Euro, Kinder bis zur Einschulung haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt.
Anfahrt zur BraLa:
ÖPNV: Havelbus 671 ab Rathaus Spandau, 659 ab Nauen oder 649 ab Brieselang (Achtung: Besitzer des Berlin ABC-Tickets können mit diesem bis zum Erlebnispark fahren!)
PKW: Über Berliner Ring – A10 Abfahrt „Falkensee” bzw. A24 Abfahrt „Kremmen” Richtung Börnicke, dann Ausschilderung MAFZ folgen.
Uwe Seibt (Marketing), u.seibt(at)mafz.de, Tel.: 033230- 74203
Bilder in der Anlage zum Abdruck frei, Fotonachweis: Erlebnispark Paaren