Vernetzte Produktion wirft zahlreiche juristische Fragen auf / Bitkom gibt erste Antworten und Handlungsempfehlungen / Weitere neue Publikationen zum Status Quo von Industrie 4.0 und zur Rolle der IT in der vernetzten Produktion
(PresseBox) - Die Sorge vor Gesetzesverstößen und Klagen ist eines der größten Hemmnisse bei der Verbreitung von Industrie 4.0. Das zeigt eine repräsentative Befragung von mehr als 500 Industrieunternehmen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach sagen vier von zehn Befragten (40 Prozent), dass ein fehlender Rechtsrahmen den Einsatz von Industrie 4.0 in ihrem Unternehmen hemmt. Ein Leitfaden, den der Bitkom anlässlich der Hannover Messe veröffentlicht, soll hier Abhilfe schaffen. Dabei kommt dem Umgang mit den Daten, die in der vernetzten Produktion anfallen, besonderes Augenmerk zu. Für welche Zwecke dürfen Produkt- und Produktionsdaten von wem und unter welchen Bedingungen genutzt werden? Welche Datenschutzbestimmungen müssen im Umgang mit personenbezogenen Daten beachtet werden? Welche Pflichten hat der Betreiber einer vernetzten Anlage in puncto IT-Sicherheit? Und wer haftet im Falle einer Cyberattacke? Diese und weitere Fragen werden in dem Leitfaden ?Rechtliche Aspekte von Industrie 4.0? behandelt. ?Industrie 4.0 ist auch in der Rechtsprechung noch Neuland. Die größte Herausforderung aus juristischer Sicht besteht darin, einen Ausgleich zwischen den Interessen verschiedener Parteien zu finden?, sagt Thomas Kriesel, Bereichsleiter Unternehmensrecht beim Bitkom. So habe zum Beispiel ein Produzent großes Interesse an den Daten, die ein Produkt nach Auslieferung sendet, da diese zur Verbesserung der Qualität beitragen können. Hier müssten aber auch datenschutzrechtliche Bestimmungen beachtet werden. ?Wir zeigen anhand konkreter Anwendungsszenarien auf, welche Gesetze in der vernetzten Industrie zu beachten sind, und geben konkrete Praxishinweise.?
Der Leitfaden wendet sich an Entscheidungsträger in der Industrie und in IT-Unternehmen. Er ist kostenlos verfügbar unter folgendem Link: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Rechtliche-Aspekte-von-Industrie-40.html Bei dieser Publikation handelt sich um eine Vorabfassung einer für Herbst 2016 geplanten umfangreicheren Veröffentlichung. In der Endfassung werden weitere Rechtsgebiete behandelt und die Darstellung der juristischen Zusammenhänge vertieft.
Anlässlich der Hannover Messe hat der Bitkom außerdem zwei weitere Publikationen zum Thema Industrie 4.0 veröffentlicht. In dem Papier ?Industrie 4.0 ? die neue Rolle der IT? werden Chancen durch Industrie 4.0 für Unternehmen der Digitalwirtschaft beschrieben. So können Unternehmen aus der Digitalwirtschaft beispielsweise neue Anwendungsfelder für ihre Produkte erschließen oder ihren Kunden neue Geschäftsmodelle aufzeigen. Der Leitfaden ist unter folgendem Link kostenlos abrufbar: https://www.bitkom.org/Publikationen/2016/Leitfaden/Industrie-40-Die-neue-Rolle-der-IT/160421-LF-Industrie-40-Die-neue-Rolle-der-IT.pdf
Eine empirische Analyse von Anwendungsbeispielen von Industrie 4.0 bietet der Leitfaden: ?Industrie 4.0 ? Status und Perspektiven?. Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Industrie-4.0-Anwendungen bereits am stärksten verbreitet sind. Hierzu wurde das Marktpotential von Anwendungsfällen aus zwei öffentlich verfügbaren Quellen nach Branchen und Anwendungsszenarien von Experten untersucht. Die Ergebnisse sind hier abrufbar: https://www.bitkom.org/Publikationen/2016/Leitfaden/Industrie-40-Status-und-Perspektiven/160421-LF-Industrie-40-Status-und-Perspektiven.pdf
Der Bitkom ist auf der Hannover Messe mit 15 Ausstellern, darunter erstmals auch Start-ups, in der Bitkom Innovation Area in Halle 7, Stand D28 vertreten. Beim begleitenden Bitkom Innovation Forum präsentieren sich 45 Experten bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Weitere Infos zu den Bitkom-Aktivitäten auf der Hannover Messe gibt es hier: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Bitkom-auf-der-Hannover-Messe.html
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 559 Produktionsleiter, Vorstände oder Geschäftsführer von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern befragt. Die Fragestellung lautete: Welche Hemmnisse sehen Sie beim Einsatz von Industrie 4.0 in Ihrem Unternehmen? Der o.a. Wert bezieht sich auf die Antwortoption ?fehlender Rechtsrahmen?.Â
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.