Immer noch zu häufig kommt es in Arztpraxen und Kliniken zu Fehldiagnosen, aus denen sich in manchen Fällen schwerwiegende Folgen mit chronischen Schmerzzuständen entwickeln. Betroffene sprechen von Leidensgeschichten und Arztodysseen – vor allem, wenn es um vermeintliche Rückenprobleme geht. Warum hier viele Behandlungsfehler passieren und wieso in jedem fünften Fall das Iliosakralgelenk, kurz ISG, als Auslöser gilt, klärt Priv.-Doz. Dr. Robert Pflugmacher, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik Bonn.
(firmenpresse) - „Schmerzt es stark und über längere Zeit tief im unteren Rücken, denken Betroffene und Ärzte zuerst an Bandscheibenprobleme. Bei 75 Prozent mag das zwar zutreffen, allerdings rühren Schmerzen bei einem Viertel vom Kreuz-Darmbein-Gelenk, wie das ISG auch genannt wird. Auslöser können unter anderem Stürze, Fehlhaltungen, Geburten oder Verschleißerscheinungen sein, die zu schmerzhaften Funktionsstörungen im ISG führen. Die daraus entstehenden Symptome werden häufig mit Bandscheibenbeschwerden verwechselt. Hinzu kommt, dass die meisten Ärzte einfach nicht mehr die Zeit haben, eine ausführliche Schmerzanamnese durchzuführen. Dazu gehört es auch, den Patienten anzufassen. Beispielsweise entlarven bestimmte Bewegungstests das ISG schnell als Übeltäter. Stattdessen erstellen Mediziner ihre Diagnosen anhand von Röntgenbildern und greifen zu Behandlungsmethoden, die gezielt den unteren Rücken betreffen, aber für ISG-Schmerzen keine Lösung darstellen. So vergehen mitunter Jahre, in denen der wahre Auslöser unentdeckt bleibt und Patienten zum Schluss sogar als Simulanten abgestempelt werden. In dieser Zeitspanne entwickeln sich anfängliche Probleme zu chronischen Beschwerden, bei denen in vielen Fällen letztendlich nur noch eine OP hilft. Zwar geben heutzutage sogenannte iFuse-Implantate dem ISG in einem minimalinvasiven Eingriff neue Stabilität und den Patienten ihre Schmerzfreiheit zurück, jedoch müsste es erst gar nicht so weit kommen.“
SI-BONE, Inc. wurde im April 2008 in San José, Kalifornien, USA, gegründet. Im November 2010 folgte das Tochterunternehmen SI-BONE in Italien und 2014 das in Deutschland mit Sitz in Mannheim. Seinen Fokus legt das technologiebestimmte Unternehmen auf einen stark unterbehandelten Bereich der Orthopädie, das Iliosakralgelenk (ISG). Laut mehreren orthopädischen Studien und wissenschaftlichen Publikationen gehen zwischen 15 und 25 Prozent aller Beschwerden im unteren Rückenbereich auf Probleme dieses Gelenks zurück. Viele Patienten werden aufgrund nahezu gleicher Symptomatik wie bei BBONE andscheibenschmerzen falsch behandelt und erhalten eine lumbale Spondylodese statt einer Stabilisierung des Iliosakralgelenks. Hierfür entwickelte SI-BONE ein innovatives, patentiertes Verfahren, das iFuse Implant System®. Dabei stellt das porös titanbeschichtete Implantat eine weniger invasive Alternative zur herkömmlichen Fixierung mittels Schrauben dar. Schonend fusionieren die dreieckigen riegelförmigen Implantate mit dem umliegenden Knochengewebe und sorgen somit für eine stabile Verbindung. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.