(ots) - Nach Informationen des Politik-Magazins KLARTEXT
wurden fünf Mitglieder einer stadtbekannten arabischen Großfamilie
und ein Bekannter der Familie aus der Türsteherszene bis vor kurzem
als Dolmetscher für Flüchtlinge vom Berliner Landesamt für Gesundheit
und Soziales, kurz LAGESO, engagiert.
Damit kamen sie auch in Kontakt zu sicherheitssensiblen Daten.
Nach Klartext-Recherchen sollen im LAGESO zum Zeitpunkt der
Einstellung von diesen Dolmetschern keine polizeilichen
Führungszeugnisse verlangt worden sein. "Wenn die Leute dort ohne
Sicherheitsüberprüfung und Vorlage eines Führungszeugnisses arbeiten,
dann ist das skandalös", so Ralph Knispel von der Vereinigung
Berliner Staatsanwälte.
Michael Böhl vom Bund Deutscher Kriminalbeamter: "Wir haben in
Berlin festgestellt, dass sich die Bandenkriminalität - bezogen auch
auf den Bereich der Bearbeitung von Flüchtlingen - ausweitet, zum
Beispiel bei der Rekrutierung für den Drogenhandel. Die Leute (die
Flüchtlinge) sind in der Not, wissen auch nicht wie sie weiterkommen
sollen. Das nutzen die Täter aus."
Die arabische Großfamilie, die auch als Clan bezeichnet wird,
beschäftigt die Berliner Polizei und Justiz im Bereich der
Organisierten Kriminalität seit Jahrzehnten. Das Spektrum des Clans
reicht von Kleinkriminalität bis Drogen- und Schwarzgeldhandel.
Natürlich könne man nicht alle Familienmitglieder in Sippenhaft
nehmen, sagen sowohl Ralph Knispel von der Vereinigung Berliner
Staatsanwälte als auch Michael Böhl vom Bund Deutscher
Kriminalbeamter. Doch Vorsicht und eine Sicherheitsüberprüfung seien
angebracht, weil Familienmitglieder innerhalb der Clans
zusammenhielten - egal wie hoch oder schwerwiegend die Straftaten
seien.
Trotz Anfrage am 26.4.2016 war das LAGESO bis zum 27.4.2016 16:45
zu keiner Stellungnahme zu den Vorwürfen in der Lage.
Mehr dazu am 27.04.2016 im rbb-Fernsehen in Klartext um 22.15 Uhr.
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