(ots) -
Bei dem aktuellen ADAC-Test von 44 Parkhäusern in zwölf deutschen
Städten konnte keiner der Testkandidaten die Note "sehr gut"
erzielen. Erfreulich: 17 schnitten gut ab, weitere 19 kamen immerhin
noch auf ein "Durchschnittlich". Sieben Garagen mussten die Experten
jedoch mit einem "Mangelhaft" bewerten. Für ein Parkhaus blieb
lediglich ein "Sehr Mangelhaft" übrig.
Den ersten Platz im Vergleich sicherte sich die Vitihofgarage in
Osnabrück. Sie war in gutem baulichen Zustand und übersichtlich,
deutlich beschildert und markiert, mit flachen und sehr breiten
Rampen ausgestattet sowie ohne Pfeiler an den schräg angeordneten
Parkplätzen.
Am anderen Ende der Wertungsskala liegt die Tiefgarage Am Theater
in Heidelberg. Die Einfahrthöhe zu knapp, Fahrgassen und Parkplätze
schlecht beleuchtet, die Parkplätze zu schmal, die ebenfalls zu
schmalen Behinderten-Parkplätze nicht barrierefrei zu erreichen, gar
keine Parkplätze für Eltern mit Kindern, keine Notrufe und auch kein
Handy-Empfang - das reichte nur für den letzten Platz im Test.
Als größtes Problem erwies sich einmal mehr die Breite der
Parkplätze. In den meisten Testobjekten wurden zwar die in den
Garagenverordnungen der Bundesländer vorgeschriebenen Mindestbreiten
von 2,30 Metern eingehalten - nicht aber die Breiten gemäß den
Empfehlungen für Anlagen des Ruhenden Verkehrs der
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen von mindestens
2,50 Meter. Angesichts der immer breiter werdenden Fahrzeuge reicht
diese Vorgabe der Garagenverordnungen aus den 1970er-Jahren nicht
mehr aus.
Ein weiteres Problem sind barrierefrei angebundene
Behindertenparkplätze. Bei zwei Dritteln der Testobjekte gab es keine
oder zu wenige. Bei fast ebenso vielen war der Zugang nicht
barrierefrei. Zu hohe Bedienelemente in knapp der Hälfte der Aufzüge
machten deren Benutzung für Rollstuhlfahrer fast unmöglich. An keinem
einzigen Kassenautomaten fanden sich ausreichend niedrige
Bedienelemente.
Es gab aber auch viele gute Lösungen. Die Einzelstellplatzanzeigen
im Aquis-Plaza in Aachen zum Beispiel, über die sogar die
Behindertenparkplätze extra angezeigt werden. Im Behnisch-Haus in
Krefeld wird in der Einfahrt deutlich darauf hingewiesen, auf welcher
Parkebene die barrierefrei zugänglichen Parkplätze zu finden sind. In
der Schlossberggarage in Freiburg sind die Fußgängerwege ähnlich
einem Zebrastreifen sehr deutlich gekennzeichnet. Im
Lengermann+Trieschmann-Parkhaus in Osnabrück markieren einfache
Symbole die Parkebenen. Im Aquis- Plaza in Aachen findet der Nutzer
mittels QR-Code zu seinem Auto zurück.
Getestet wurden 44 Parkgaragen in Aachen, Freiburg im Breisgau,
Fürth, Halle an der Saale, Heidelberg, Krefeld, Ludwigshafen,
Magdeburg, Oldenburg, Osnabrück, Saarbrücken und Würzburg. Die
Testobjekte mit jeweils mindestens 150 Stellplätzen für Kurzparker
lagen zentral und waren für jedermann nutzbar. Die ADAC-Experten
befuhren die Garagen zwischen Ende September und Anfang Dezember und
arbeiteten dabei eine mehr als 110 Prüfpunkte umfassende Checkliste
ab.
Im Vorfeld des Tests hatten 19 Betreiber das Betreten ihrer
Parkhäuser für den Inkognito-Test verboten. Die überwiegend privaten,
aber auch kommunalen Betreiber drohten teilweise mit einer
Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Insgesamt waren 50 in Frage
kommende Testobjekte davon betroffen.
Diese Presseinformation finden Sie online unter
www.presse.adac.de, die detaillierten Ergebnisse unter
www.adac.de/parkhaustest. Folgen Sie uns auch unter
http://twitter.com/adacpresse.
Pressekontakt:
Sabine Behr
Tel.: (089) 7676-2098
sabine.behr(at)adac.de