(ots) - Im komplexen Umfeld vernetzter
Fahrzeuge, ist der zurzeit gelebte Datenschutzansatz der Hersteller
unzureichend. Um Kundendaten zu schützen, müssen Automobilhersteller
eine ganzheitliche Strategie entwickeln und diese in ihre
Unternehmensprozesse und -kultur integrieren. Nur so können sie das
Vertrauen der Kunden bewahren. Dies zeigt eine aktuelle Studie des
BearingPoint Institute, die relevante Aspekte zum Datenschutz im
Zeitalter der vernetzten Autos untersucht. Die Ergebnisse zeigen auf,
dass viele kritische Punkte noch ungelöst sind.
Vernetzte Autos erzeugen eine hohe Anzahl an Daten. Wenn ein
Fahrzeug mit Fußgängern, mit der umliegenden Infrastruktur und mit
anderen Autos kommuniziert, können die komplexen Zusammenhänge und
die übertragenen Daten schnell unübersichtlich werden. Zusätzlich zur
technischen Gestaltung und Entwicklung solcher Dienste sind die
rechtlichen Auswirkungen nicht zu unterschätzen. Dies zeigt ein
Beispiel aus dem Jahr 2015: Ein europäischer Automobilclub hat
entdeckt, dass über das Diagnosesystem (OBD-System) eines
Fahrzeugtyps große Datenmengen wie Fahrziele oder Telefonkontakte
erfasst wurden, ohne vorher die Zustimmung der Fahrer einzuholen.
Automobilhersteller müssen in solchen Fällen die Verantwortung für
Haftung und Reputationsverlust tragen. Eine Auseinandersetzung im
Hinblick auf rechtliche Konsequenzen und Datenschutzaspekte ist
unabdingbar. Dabei ist die schnelle Entwicklung eines ganzheitlichen
Privatsphäre-Konzeptes entscheidend.
"Vor dem Hintergrund, dass sich die Vernetzung von Autos in
Richtung 5G-Konnektivität bewegt, haben Autohersteller nun die
Möglichkeit riesige Datenvolumen zu senden und zu empfangen, und zwar
rund um die Uhr", kommentiert Matthias Loebich, globaler Leiter
Automotive bei BearingPoint. "Der korrekte Umgang mit diesen
Datenmengen und besonders die Berücksichtigung der Sorgen der
Verbraucher in Bezug auf Verwendungszweck, Speicherung und
Weiterverwertung stellen die eigentlichen Herausforderungen für
Automobilhersteller dar. Höchste Priorität hat daher eine Strategie,
in der die Privatsphäre ganzheitlich und transparent berücksichtigt
wird. Dies ist kein leichter Prozess und ein wichtiger Erfolgsfaktor
ist die Zusammenarbeit von Fahrzeugherstellern, Regulierungsbehörden
sowie den Kunden selbst. Auf Unternehmensseite spielen die
Unterstützung der Geschäftsführung und die fortlaufende Investition
in Personal und Weiterbildung eine entscheidende Rolle."
Im Rahmen der Studie werden fünf zentrale Handlungsempfehlungen
für Automobilhersteller identifiziert, die im Bereich des
Datenschutzes relevant sind:
1. Schutz der Privatsphäre als Kernkomponente der
Unternehmensvision und -kultur etablieren. Die Unterstützung der
Geschäftsführung sowie die Ernennung eines speziellen
Datenschutzbeauftragten sind hierbei wichtige Pfeiler.
2. Prinzipien von Privacy by Design (PbD) in den
Konstruktionsprozess integrieren. Privacy by Design folgt der Idee,
dass die Privatsphäre nicht am Ende, sondern über den gesamten
Konstruktionsprozess hinweg berücksichtigt wird. Klar definierte
Kommunikationskanäle, die Informationen über die aktuellen Regularien
an alle beteiligten Parteien liefern, sind Grundvoraussetzung für die
Umsetzung.
3. Rechtlichen Ansatz überdenken. Die Rechtsabteilungen der
Automobilhersteller müssen zu Fürsprechern für den
Privatsphäre-Schutz ihrer Kunden werden, was zu drastischen
Veränderung in der Unternehmenskultur und dem Leistungsumfang führt.
4. Änderungen der Datenschutzregelungen im Auge behalten.
Datenschutzvorschriften befinden sich im ständigen Wandel. Zudem hat
praktisch jedes Land eigene, länderspezifische
Datenschutzrichtlinien.
5. Schutz der Privatsphäre als verbindliches Versprechen der Marke
etablieren. Verständliche und transparente Datenschutzbestimmungen
und Richtlinien müssen als Orientierung der Verbraucher dienen.
Die Gesamtstudie des BearingPoint Institute steht unter
http://inst.be/008VCD zum Download bereit.
Ãœber das BearingPoint Institute
Das BearingPoint Institute verbindet wissenschaftliche Forschung
mit praktischer Erfahrung und echten Herausforderungen, denen
BearingPoint Berater jeden Tag begegnen. Diese Kombination
verschiedener Perspektiven hilft Führungskräften, die Entwicklung der
globalen Wirtschaft besser zu verstehen. Das BearingPoint Institute
wird von einem international besetzten Gremium aus BearingPoint
Partnern geführt und von einem Beirat anerkannter Praktiker und
Wissenschaftler von Elite-Universitäten und Wirtschaftsschulen
weltweit begleitet. In regelmäßigen Abständen publiziert das
BearingPoint Institute seine Stellungnahmen zu Trends, Strategien und
vorherrschenden Meinungen in diversen Reporten zu aktuellen Themen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
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Ãœber BearingPoint
BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus
entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle
Lösungswege erfordern. Unsere Kunden profitieren von messbaren
Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren
branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen
technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um
unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden
anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz
bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen
Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und
Organisationen geführt. Unser globales Beratungs-Netzwerk mit 9.700
Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich
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