PresseKat - Tiere im Zirkus: Kommunale Wildtierverbote ohne wissenschaftliche Grundlage (FOTO)

Tiere im Zirkus: Kommunale Wildtierverbote ohne wissenschaftliche Grundlage (FOTO)

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(ots) -
Zurzeit diskutieren Anhänger und Gegner des traditionellen Zirkus
mit Wildtieren über die Berufungsklage eines kleinen Zirkus vor dem
Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München. Der Zirkus wollte auf
diesem Weg das Recht erstreiten, in der Stadt Erding, einer Gemeinde
mit kommunalem Wildtierverbot, seine Zelte aufschlagen zu dürfen.
Hinter der juristischen Fachdiskussion geht die eigentliche Frage,
die diesem Konflikt zugrunde liegt, völlig unter, nämlich die Frage,
ob die Kommunen überhaupt einen vernünftigen Grund haben,
Zirkusbetrieben, die Wildtiere mit sich führen, prinzipiell die
Gastspielgenehmigung zu verweigern.

Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" ist davon überzeugt,
dass es einen solchen Grund nicht gibt. Die Tierhaltung im Zirkus hat
sich in den letzten 20 Jahren erheblich verändert und ist heute mit
den Verhältnissen in zoologischen Gärten durchaus zu vergleichen.

Mit dieser Sichtweise steht das Aktionsbündnis nicht allein da.
Fast alle Wissenschaftler, die sich ausführlich mit diesem Thema
beschäftigt haben, sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine
verhaltensgerechte Haltung von Wildtieren im Zirkus möglich ist und
in den meisten Unternehmen auch praktiziert wird. Das Training in der
Manege habe eine stimulierende Wirkung auf die Tiere und fördere
somit deren körperliche und geistige Fitness.

Die Forschungsarbeiten und Statements der Biologen reichen von den
60er Jahren bis in die Gegenwart. Aus den zahlreichen Beispielen
seien die folgenden herausgegriffen (eine ausführliche Darstellung
findet sich auf der Homepage des Aktionsbündnisses):

Ende der 80er Jahre untersuchte die britische Verhaltensforscherin
Dr. Marthe Kiley-Worthington im Auftrag von zwei
Tierschutz-Organisationen (!) die physische und psychische Gesundheit
von Zirkustieren (über 3000 Beobachtungsstunden in 15 Zirkussen). Sie




kam u. a. zu dem Ergebnis, dass fast alle Zirkustiere während des
Reisebetriebs eine gute Verfassung aufweisen.

Weiter stellt Kiley-Worthington fest, dass der im Zirkus übliche
enge Tier-Mensch-Kontakt das Leben der Tiere bereichere. Außerdem
setze ein solcher Kontakt einen bestimmten Umgang mit dem Tier
voraus; denn durch Grausamkeiten ängstlich oder unberechenbar
gemachte Tiere seien für eine enge Zusammenarbeit mit dem Menschen
nicht geeignet.

Im Jahre 2007 ergab eine umfangreiche Untersuchung, die vom
britischen Parlament in Auftrag gegeben wurde, dass es den Tieren,
auch den Wildtieren, in einem gut geführten Circus nicht besser und
nicht schlechter geht als ihren Artgenossen in Zoos, Safariparks oder
Wildgehegen.

Der Freiburger Verhaltensforscher Dr. Immanuel Birmelin
untersuchte vor ein paar Jahren die Konzentration des Stresshormons
Cortisol im Speichel von Zirkustieren und fand dabei Folgendes
heraus:

Die Cortisol-Konzentrationen bei Löwen und Elefanten sind während
der Transporte nicht höher als während der Gastspiele. Außerdem haben
Löwen im Zirkus keinen höheren Cortisol-Spiegel als ihre Artgenossen
in freier Wildbahn. Diese Ergebnisse legen die Annahme nahe, dass
Löwen und Elefanten durch die Transporte nicht gestresst werden und
dass Löwen unter den Lebensbedingungen im Zirkus nicht leiden. Zudem
konnte Birmelin nachweisen, dass die Löwen des Circus Krone keine
Verhaltensstörungen zeigen.

Diese Betrachtungen zeigen, dass ein Wildtierverbot für Zirkusse
wissenschaftlich nicht begründet werden kann. Das Aktionsbündnis
"Tiere gehören zum Circus" fordert deshalb alle Städte und Gemeinden
dazu auf, keine weiteren Wildtierverbote zu erlassen bzw. bereits
bestehende Verbote wieder zurückzunehmen.

Der Text wurde von Dirk Candidus geschrieben.



Pressekontakt:
Dirk Candidus,
Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"
Telefon: 0176/84627788
Weblinks: http://www.tiere-gehoeren-zum-circus.de
http://www.facebook.com/AktionsbuendnisCircustiere
http://www.circusfreunde.org
Videoblog des Aktionsbündnisses:
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Email: presse(at)tiere-gehoeren-zum-circus.de


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Datum: 29.04.2016 - 08:00 Uhr
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