(ots) - Mit der Initiative "Chancen erkennen, Potenziale
nutzen" will der "Senat der Wirtschaft" helfen, nicht- oder
geringqualifizierte Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Knapp 200 Unternehmer aus ganz Deutschland trafen sich Mittwoch
Nachmittag zum Erfahrungsaustausch in Berlin und berichteten über
ihre konkreten Erfahrungen mit Flüchtlingen.
Zahlreiche Unternehmer schilderten ihre teils sehr positiven
Erfahrungen mit Flüchtlingen. Wo die Initiativen nicht klappten, lag
es weniger an den Asylwerbern als an der deutschen Bürokratie.
Dennoch: Manche Wirtschaftsführer berichteten sogar von "extrem
kooperativen" Kommunen.
Der Senat ermunterte nicht nur seine Mitgliedsunternehmen zu mehr
Engagement, sondern auch die Behörden und die Industrie- und
Handelskammer (IHK) zu mehr Flexibilität und schnelleren
Entscheidungen. Er plädierte ferner, die Stufenausbildung zuzulassen,
damit die Asylwerber schneller praktische Erfahrung sammeln und
rascher Deutsch lernen könnten.
Die Unternehmer und Senatsmitglieder bieten nun - zusätzlich zu
den freien Stellen im Betrieb - Praktikums- oder Arbeitsplätze für
jene Flüchtlinge an, die keine Fachkräfte sind. Der "Senat der
Wirtschaft" übernimmt die Vermittlung zwischen den potenziellen
Bewerbern in den Flüchtlingsunterkünften und den aufnahmebereiten
Unternehmen. "Integrationslotsen" unterstützen das Projekt vor Ort.
Zahlen von Arbeitsministerin Andrea Nahles, wonach neunzig Prozent
der Asylsuchenden keine oder nur unzureichende Qualifikation hätten,
stießen im Senat auf Kritik. Diese Zahlen seien nicht belegbar und
auch durch bisherige Erfahrungen nicht gedeckt. "Dass nur zehn
Prozent integrierbar sind, ist Unsinn!" Christoph Brüssel,
Vorstandsmitglied des Senates, sagte: "Wenn man die Flüchtlinge
persönlich kennenlernt, zeigt sich oft eine total andere Wirklichkeit
als die mediale."
Pressekontakt:
Berliner Korrespondentenbüro
Dr. Christoph Brüssel
Senat der Wirtschaft
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