(ots) -
- Geschäftsbetrieb wird an allen Standorten fortgeführt
- Gehälter der 135 Beschäftigten sind gesichert
Am 29. April 2016 hat der Flensburger Traditionsbetrieb
"Schlachter Jepsen GmbH & Co KG" beim Amtsgericht Flensburg
Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen betreibt in zweiter
Generation die Produktion und den Verkauf von Fleisch- und
Wurstwaren, eine Restauration sowie einen Cateringservice. Der
Betrieb mit derzeit 135 Beschäftigten an sechs Standorten im Raum
Flensburg besteht seit 40 Jahren und gehört zu den größten seiner Art
in Schleswig-Holstein. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der
Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt von der Hamburger Kanzlei
Reimer Rechtsanwälte bestellt.
Für die Kunden hat das Insolvenzeröffnungsverfahren keine
Konsequenzen: Der Geschäftsbetrieb wird an allen Standorten zunächst
unverändert fortgeführt. Die Gehälter der Beschäftigten sind bis zum
30. Juni 2016 durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit
gesichert.
Es werden nun sämtliche wirtschaftlich sinnvollen Optionen
geprüft. Dazu zählen etwa die Möglichkeit einer Sanierung oder die
Ãœbernahme durch einen Investor. "Wir werden alles versuchen, um
bestehende Arbeitsplätze zu sichern", versichert Borchardt.
Die Gründe für den Insolvenzantrag sind mehrschichtig. "Wesentlich
waren ein geändertes Konsum- und Einkaufsverhalten der Verbraucher,
gepaart mit hohem Preisdruck durch den Wettbewerb", sagt Malte
Jepsen, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens. Zum einen sei
der Fleischkonsum seit Jahren rückläufig. Gleichzeitig würden die
Verbraucher Fleisch- und Wurstwaren zunehmend bei Supermärkten und
Discountern einkaufen. Diese Verkaufsstellen hätten sich zudem
inzwischen auf die steigende Nachfrage nach regionalen und nach
Bio-Produkten eingestellt und somit kleineren Wettbewerbern ihr
früheres Alleinstellungsmerkmal genommen.
"Anders als in der Vergangenheit, konnte die Schlachterei Verluste
aus dem Ladenverkauf zuletzt nicht mehr durch die Bereiche
Gastronomie und Catering auffangen", sagt Borchardt. Daher sei Malte
Jepsen keine andere Wahl geblieben, als Insolvenzantrag zu stellen.
Die aktuellen Verbindlichkeiten des Unternehmens liegen nach erster
Prüfung im mittleren sechsstelligen Bereich.
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