(ots) - Trotz verkündeter Waffenruhe haben sich die
Kämpfe seit Anfang April in den Bezirken Idlib und Aleppo
intensiviert. Ärzte der Welt verurteilt die Bombardierung von
Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern scharf und verlangt, dass
diese unangetastet bleiben müssen.
Die letzten Bombardements im Raum Aleppo haben diese Woche mehr
als 50 Zivilisten getötet, darunter Ärzte und medizinisches Personal.
Die Luftschläge haben auch das Gesundheitszentrum Al Marja getroffen,
in dem ein Partner von Ärzte der Welt, die Organisation UOSSM, vor
Ort tätig ist. Das Gebäude wurde vollständig zerstört. In der Stadt
Aleppo unterstützt Ärzte der Welt vier Krankenhäuser und weitere
sechs Gesundheitseinrichtungen.
"Luftangriffe sind wieder zur Normalität geworden, die Waffenruhe
scheint zu Ende zu sein. Immer wieder sind Schulen, Krankenhäuser und
Ambulanzen das Ziel der Angriffe, wobei hier klar internationales
Recht missachtet wird. Der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen hat
sich deutlich verschlechtert: es wird immer schwieriger unsere
Aufgabe zu erfüllen und Zugang zu den Patienten zu bekommen." erklärt
Dr. Françoise Sivignon, Präsidentin von Ärzte der Welt Frankreich.
Ärzte der Welt ist entsetzt darüber, dass der Bevölkerung der
Zugang zur Gesundheitsversorgung in einer bereits dramatischen
Situation weiter unmöglich gemacht wird und fordert, dass Mediziner,
Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen gegen Gewalt und
Angriffe geschützt werden müssen.
"Die Patienten sind gleich zweimal Opfer: erst suchen sie krank
oder verwundet Hilfe in einer medizinischen Einrichtung und dann
fallen Bomben auf sie. Syrische Zivilisten in Krankenhäusern sind das
Ziel einer brutalen Kriegsführung, dies muss ein Ende haben", fordert
François De Keersmaeker, Direktor von Ärzte der Welt.
Der Krieg in Syrien geht nun bereits ins sechste Jahr, er hat mehr
als 270.000 Tote gefordert und ist für die Vertreibung von mehr als
der Hälfte der Bevölkerung des Landes verantwortlich.
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