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In Japan steht die Blüte der Zierkirschen für Schönheit und
Vergänglichkeit. Jedes Frühjahr feiern sie dort ihre
Kirschblütenfeste - Hanami. Eine Tradition, die mancherorts auch in
Deutschland angekommen ist. Doch bei uns haben die Blüten von
Kirschen, Äpfeln, Birnen und all den anderen Obstarten nicht nur
einen hohen Symbolwert. Sie bergen ein ganz konkretes Versprechen,
nämlich die kommende Obsternte im Spätsommer und Herbst. Einen guten
Teil dieser heimischen Früchte - pro Jahr rund 900.000 Tonnen -
verwandeln die deutschen Saftkeltereien jedes Jahr in leckere
Fruchtsäfte, Fruchtnektare und Saftschorlen mit vielen wertvollen
Inhaltsstoffen.
Blühende Obstbäume - ein sensibler Anfang
Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, typische Fruchtaromen, eine
angenehme Mischung aus natürlicher Süße und erfrischender Säure - all
das nimmt seinen Anfang in einer zarten Obstblüte. Von Bienen
bestäubt und kundigen Obstanbauern gepflegt, auf Streuobstwiesen auch
oft sich selbst überlassen, verwandelt sie sich über den Sommer in
pralle Kirschen, saftige Äpfel und Birnen oder aromatische Pfirsiche
und Aprikosen.
Im "Alten Land" an der Elbe sind es jetzt im Mai die Kirschen, die
gerade ihre Knospen öffnen. Schon etwas weiter ist die Natur im
wärmeren Rheinland. Dort stehen auch Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen
und Pflaumen bereits in vollem Kleid. Die Blütenpracht versetzt die
Obstanbauer insbesondere in den großen deutschen Anbaugebieten in
Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen in eine
gewisse Spannung. Denn die empfindlichen Blüten laufen Gefahr, durch
späte Nachtfröste zu erfrieren, was für die Obstanbauer mit
Ernteverlusten einhergeht. Daher schützen sie die empfindliche Pracht
bei kalter Witterung durch eine interessante Art von Frostschutz: Sie
beregnen die Obstbäume, das Wasser gefriert und umgibt die Blüten so
mit einem wärmenden Eispanzer. Alternativ zu dieser
Frostschutzmethode kommen heute auch immer häufiger spezielle
Windmaschinen zum Einsatz, die die Bäume mit warmer Luft vor den
Nachtfrösten schützen.
Sortenvielfalt sichert Saftqualität
Wenig Angst vor Minusgraden müssen Birnen und Äpfel haben, denn
sie blühen erst später im Mai. Wenn die Apfelbäume mit ihren weißen,
auf der Unterseite leicht rosa-farbenen Blüten, ihre ganze Schönheit
entfalten, haben wir uns schon daran gewöhnt, dass die Sonnenstrahlen
wärmer und die Tage wieder länger werden. Für viele deutsche
Obstanbauer beginnt jetzt die wichtigste Zeit ihrer bedeutensten
Frucht. Denn Äpfel führen bei uns seit Jahren die Hitliste der
beliebtesten Obstsorten an: Im Anbau der Obstplantagen für Tafelobst,
beim Pro-Kopf-Verbrauch von frischen Früchten und in der
Beliebtheitsskala von Fruchtsäften und Fruchtsaftschorlen.
Die Äpfel für unseren Apfelsaft stammen überwiegend von
Streuobstwiesen. Das sind wertvolle Biotope für mehr als 5.000 Tier-
und Pflanzenarten, die sich jetzt im Frühjahr in blühende
Landschaften verwandeln. Sie stammen aus einer Zeit, in der Obstbäume
noch nicht streng nach Arten getrennt in Reih und Glied angepflanzt
wurden. Stattdessen verteilte man die verschiedenen heimischen Arten
bunt gemischt auf Wiesen und Weiden rund um die Dörfer. Heute dienen
sie nicht nur als Rückzugsort für Flora und Fauna, sie sind für die
Fruchtsafthersteller ein sehr wertvoller Rohstofflieferant mit einer
enormen Sortenvielfalt.
Abhängig vom Wetter und Vegetationsverlauf liegt die Erntemenge
der Streuobstäpfel zwischen 300.000 und 800.000 Tonnen. Reicht in
schwachen Erntejahren unsere Ernte nicht aus, werden Äpfel aus
Belgien, den Niederlande, Frankreich, Polen etc. importiert, so dass
die Fruchtsafthersteller durchschnittlich immer zwischen 400 und 500
Mio. Liter Apfelsaft pro Saison einkeltern können.
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