(ots) -
Der 16. Foreign Direct Investment (FDI) Confidence Index der
Top-Managementberatung sieht deutlichen Aufschwung bei ausländischen
Direktinvestitionen. Europa und Deutschland bleiben bevorzugte Ziele
"Die innereuropäischen Krisen scheinen ausländische Investoren
noch nicht zu beeindrucken", kommentiert Dr. Martin Sonnenschein,
Zentraleuropachef der Managementberatung A.T. Kearney, die Ergebnisse
des 16. FDI Confidence Indexes - einer Top 25 Liste der begehrtesten
Investitionsziele. "Für internationale Unternehmen ist der Euro-Raum
in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten eine stabile und daher
äußerst attraktive Region, die Profitabilität verspricht."
Die Studie von A.T. Kearney untersucht seit 1998 Verhalten und
Vorhaben global agierender Unternehmen hinsichtlich der attraktivsten
Zielländer für ihre ausländischen Direktinvestitionen (Foreign Direct
Investment, kurz FDI). Basierend auf einer regelmäßigen Befragung von
Vorständen und Top-Managern der 1.000 weltweit größten Unternehmen
erstellt die internationale Managementberatung den FDI Confidence
Index, kurz FDICI.
USA und China belegen bereits zum vierten Mal in Folge die
Spitzenpositionen, während Kanada vom vierten Platz auf den dritten
aufgestiegen ist. Die hohe Attraktivität Nordamerikas sehen die
Befragten allerdings für den Fall der Wahl eines populistischen
US-Präsidenten getrübt und drohen mit Rückgängen bei ihren
Investitionen. Auch für China sind die Erwartungen angesichts der
anhaltenden Marktvolatilitäten in diesem Jahr verhaltener als zuvor.
Große Wachstumschancen sehen die Unternehmen vor allem in Europa,
das 13 Länder unter den Top 25 vorzuweisen hat. Deutschland besetzt
erstmals den vierten Platz (Rang 5 im Jahr 2015) und ist - trotz
Flüchtlingskrise - mit seiner politisch stabilen und wirtschaftlich
soliden Basis zum attraktivsten Investitionsstandort in Europa
aufgestiegen. Auf den fünften Rang (Rang 3 im Jahr 2015) wurde
dagegen Großbritannien verwiesen, das mit einem drohenden Brexit die
ausländischen Unternehmen zu verunsichern scheint: Im Falle eines
Austritts aus der EU kündigen die befragten Unternehmer jetzt schon
an, weniger als geplant zu investieren.
Zu den diesjährigen Aufsteigern in Europa gehören neben
Deutschland Spanien (von Rang 17 auf 13) und Irland (Rang 23), das
erstmals unter den Top 25 platziert ist. Abgestiegen ist jedoch
Österreich, das noch im vergangenen Jahr die Aufnahme in den Index
mit einem respektablen 21. Rang geschafft hatte, nun aber auf den
vorletzten Platz abgefallen ist. Die Schweiz (Rang 11) konnte ihre
Position um drei Plätze verbessern.
Die aktuellen Ergebnisse des FDICI zeigen eine deutliche
Wiederbelebung der Investitionsbereitschaft im Ausland: Nach dem
Einbruch durch die Finanzkrise 2007 ist das Volumen der ausländischen
Direktinvestitionen 2015 um 36 Prozent gewachsen und hat mit
geschätzten 1,7 Billionen Dollar wieder ein Vorkrisenniveau erreicht.
Während der Welthandel an Dynamik verliert, suchen die Unternehmen
laut Studie verstärkt nach neuen Chancen durch Direktinvestitionen im
Ausland. Die große Mehrheit der befragten Unternehmer (70 Prozent)
plant, ihre Investitionen jenseits ihrer heimischen Märkte innerhalb
der nächsten drei Jahre sogar auszubauen, und sieht darin den besten
Hebel, um ihre Profitabilität zu steigern und sich
Wettbewerbsvorteile zu sichern.
"Wir beobachten angesichts weltweiter Unsicherheiten eine
deutliche Hinwendung zu sicheren Investitionsregionen", sagt
Zentraleuropachef Sonnenschein. Politische und wirtschaftliche
Stabilität sowie regulative Transparenz seien direkt hinter
Marktgröße und Arbeitskräften die entscheidenden Investitionsanreize.
Das erkläre, warum entwickelte Industrienationen im Ranking
aufsteigen, während Schwellenländer wie Brasilien und Mexiko - auf
die viele Investoren zuvor noch gesetzt hatten - nach unten fallen.
Auch innerhalb Europas sei dieser Trend zu einem stabilen und
entwickelten Umfeld zu erkennen.
"Noch ist die europäische Union, angeführt von Deutschland, für
Investoren ein Garant für Stabilität und Wachstum", resümiert
Sonnenschein die Ergebnisse des diesjährigen FDICI. "Das Vertrauen
der Investoren basiert auf Kontinuität und verlässlichen
Rahmenbedingungen, die Europa seit langer Zeit bis heute bietet. Doch
Vertrauen ist ein fragiles Gut: Früher oder später könnte die
innereuropäische Zerreißprobe auch die Attraktivität der europäischen
Wirtschaft für internationale Investoren überschatten."
Ãœber A.T. Kearney
A.T. Kearney zählt zu den weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät sowohl global
tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Mit strategischer Weitsicht und operativer
Umsetzungsstärke unterstützt das Beratungsunternehmen seine Klienten
bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation. A.T.
Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf
das erste Büro außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney rund
3.500 Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010 berät das
Unternehmen Klienten klimaneutral.
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