PresseKat - Auf zu neuen Usern: Fünf Wege aus der Filterblase (FOTO)

Auf zu neuen Usern: Fünf Wege aus der Filterblase (FOTO)

ID: 1352633

(ots) -
Dank der Algorithmen von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken
sehen Internetnutzer hauptsächlich das, was sie sehen wollen. Das
kann zum Problem werden - vor allem, wenn es darum geht, sich ein
umfassendes Bild über aktuelle Nachrichten zu machen. Journalist Marc
Winkelmann gibt fünf Tipps für den Blick über den digitalen
Tellerrand.

60 Prozent der Deutschen lesen Nachrichten online. Jeder Vierte
(25 Prozent) nutzt soziale Netzwerke, um sich über das aktuelle
Geschehen zu informieren (1). Viele bewegen sich dabei in sogenannten
Filterblasen. Denn das Sammeln von Daten und die Algorithmen von
Suchmaschinen und sozialen Netzwerken sorgen dafür, dass Nutzern vor
allem Inhalte angezeigt werden, die zu ihren Interessen passen.

"Für die User ist das bequem und für die Werbewirtschaft lukrativ.
Allerdings kann das Phänomen der Filterblase den gesellschaftlichen
Zusammenhalt gefährden", sagt Marc Winkelmann, Chefredakteur des
Magazins "enorm". "Wer immer nur Nachrichten liest, die die eigenen
Meinungen und Einstellungen bloß bestätigen, entwickelt einen
eingeschränkten Blick auf die Welt. Um Zusammenhänge zu verstehen,
wie etwa in der Flüchtlingsfrage, ist es wichtiger als je zuvor, sich
mit anderen Sichtweisen auseinander zu setzen", so der Experte.
Winkelmann ist Fachbeirat des Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im
Land der Ideen", mit dem die Deutsche Bank und die Initiative
"Deutschland - Land der Ideen" dieses Jahr Projekte prämieren, die
den Mehrwert gemeinschaftlichen Handelns aufzeigen. "Um diesen zu
erkennen, ist es wichtig, die eigene Filterblase regelmäßig zu
verlassen", so der Journalist. Er gibt fünf Tipps, mit denen der
Blick über den digitalen Tellerrand gelingt:

1. Kenne deine Bubble

"Das Internet kann den eigenen Horizont unglaublich erweitern,




allerdings muss man Filterblasen als solche erkennen und die Technik
dahinter verstehen", sagt Marc Winkelmann. Wer sehen will, wie
personalisiert die Inhalte tatsächlich sind, die ihm im Netz
angezeigt werden, macht am besten den direkten Vergleich: Zwei Nutzer
an unterschiedlichen Geräten und Orten stellen die gleiche
Suchanfrage an Google und schicken sich gegenseitig einen Screenshot
der ersten zehn Ergebnisse. Unterschiede lassen sich bereits zwischen
der Suche per Smartphone oder der via Laptop erkennen.

2. Bleibe undercover

Die Personalisierung von Inhalten basiert auf den Spuren, die
Nutzer im Netz hinterlassen. Diese können bereits mit wenigen Klicks
reduziert werden: zum Beispiel, indem man Cookies löscht oder
Standortdienste deaktiviert. Wer beim Surfen zudem den
Inkognito-Modus seines Browsers verwendet, verhindert, dass
Informationen zu besuchten Seiten oder Downloads gespeichert werden.

3. Suche anders

Auch wenn das für viele Internetnutzer heutzutage kaum denkbar
ist: Es muss nicht immer Google sein. Suchmaschinen wie DuckDuckGo
oder Unbubble versprechen hohen Datenschutz und Ergebnisse, die nicht
personalisiert werden. Für neue Impulse reicht es zudem oft schon,
auch die zweite Seite der Google-Ergebnisse zu durchforsten. Das tun
laut einer Untersuchung nur 0,17 Prozent der User (2).

4. Sortiere abweichende Meinungen nicht aus

Soziale Netzwerke wie Facebook machen es Usern einfach, ihre
Kontakte zu verwalten. Wer oder was nicht gefällt, kann mit wenigen
Klicks verborgen, ignoriert oder ganz aus der eigenen Timeline
verbannt werden. "Wir sollten andere Meinungen nicht einfach
aussortieren. Ganz im Gegenteil: Nur regelmäßiger Austausch kann
verhindern, dass sich einzelne Gruppen in ihren Ansichten noch weiter
von einander entfernen und der gesellschaftliche Zusammenhalt
verloren geht", sagt Marc Winkelmann.

5. Sei offen - auch offline

"Am besten entkommt man der eigenen Filterblase, wenn man den
Blick vom Bildschirm abwendet", sagt Winkelmann. Wer im Alltag offen
auf Menschen anderer Kulturen oder Altersgruppen zugeht, erweitert
seinen Horizont automatisch - etwa bei ehrenamtlicher Arbeit. Wer die
dabei gewonnenen Kontakte zudem nach Empfehlungen für Blogs,
News-Portale oder Unterhaltungsseiten fragt, bekommt so auch online
neue Impulse.

(1) Befragung zur derzeitigen Nutzung von Nachrichtenquellen. Reuters
Institute for the Study of Journalism: Digital News Report 2015.
http://digitalnewsreport.org/survey/2015/sources-of-news-2015/
(2) Untersuchung des SEO-Softwareanbieters Sistrix, Oktober 2015
http://ots.de/MR1UW

Ãœber Deutschlands Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im
Land der Ideen"

"NachbarschafftInnovation - Gemeinschaft als Erfolgsmodell": Unter
diesem Motto steht der Wettbewerb 2016. Die Initiative "Deutschland -
Land der Ideen" und die Deutsche Bank würdigen bundesweit die 100
besten Projekte, die den Mehrwert und das Potenzial
gemeinschaftlichen Handelns für die Gesellschaft aufzeigen, ob in
Unternehmenskooperationen, wissenschaftlichen Netzwerken oder
Nachbarschaftsinitiativen. Die Sieger werden am 31. Mai
bekanntgegeben.

Mehr erfahren unter www.ausgezeichnete-orte.de.



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Tel.: +49/030 7261 46 -711 | -757
Mail: presse-LdI(at)fischerappelt.de

Stefan Volovinis
Leiter Kommunikation
Deutschland - Land der Ideen
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Mail: presse(at)land-der-ideen.de


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Datum: 03.05.2016 - 11:20 Uhr
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