(ots) - In der aktuellen Debatte rund um Altersarmut und
Rente kommt Riester schlecht weg. Tatsächlich tummeln sich am Markt
nach wie vor zu teure Produkte. Eine neue Analyse des gemeinnützigen
Verbrauchermagazins Finanztip zeigt jedoch: Wer den richtigen Vertrag
ausfindig macht, kann von der staatlich geförderten Vorsorge deutlich
profitieren. Insbesondere lohnen Sparpläne mit Aktienfonds für
Riester-Sparer, die noch mehr als 20 Jahre Zeit bis zur Rente haben.
Dabei kommt es auf die richtige Balance zwischen Renditechancen und
Kosten an.
Der Riester-Fondssparplan ist beliebt: Immerhin jeder fünfte
Riester-Sparer hat Ende 2015 mit Aktien gespart. Die Zahl der
Anbieter hat sich über die Jahre auf drei Platzhirsche konsolidiert.
Aktuell bieten noch die Fondshäuser DWS, Union Investment und Deka
jeweils verschiedene Varianten von Riester-Fondssparplänen an.
Daneben spielt noch die Hamburger Sutor Bank mit, die im vergangenen
Jahr über den Vermittler Fairr den ersten Fondssparplan auf den Markt
brachte, der Beiträge in kostengünstige Indexfonds (ETFs) anlegt.
"Die Unterschiede, sowohl in der Anlagestrategie als auch bei den
Kosten sind enorm", weiß Manuel Kayl, Geldanlage-Experte bei
Finanztip. Das Spektrum reicht von teuren, renditeschwachen bis hin
zu günstigen und renditestärkeren Fondssparplänen. Riester-Sparer
sollten daher ganz genau darauf achten, welchen Vertrag sie
abschließen. "Kosten und Renditeaussichten müssen im richtigen
Verhältnis stehen", sagt Kayl.
Vier von zehn Fondssparplänen lohnen sich
Finanztip hat die acht wichtigsten Riester-Fondssparpläne auf
verschiedene Kriterien hin untersucht, darunter die zu erwartenden
Kosten, das Anlagemodell, die Fondsauswahl und die Bonität des
Anbieters. Von den zwei Verträgen der DWS, der Toprente und der
Riesterrente Premium sind im Test zusätzlich Varianten ohne
Ausgabeaufschläge oder Abschlusskosten berücksichtigt worden. Solche
Rabatte auf Verträge können Sparer bei bestimmten Vermittlern im
Internet erhalten.
"Im Ergebnis heben sich Fairr-Riester und die DWS Toprente ohne
Ausgabeaufschläge vom restlichen Feld ab. Gute Alternativen sind die
Uniprofirente 4P und die Deka-Bonusrente", sagt Experte Kayl. Fairr
erzielt dabei die beste Gesamtnote, dicht gefolgt von der
rabattierten Variante der DWS Toprente. Beide Fondssparpläne sind bei
mittleren Renditechancen günstig. Für Sparer, für die besonders das
Renditeargument zählt, kommt die Uniprofirente 4P infrage, die so
lang wie möglich in Aktien investiert bleibt. Die Deka-Bonusrente ist
etwas teurer als Fairr und eine Alternative für Sparer, die Wert auf
eine hohe Bonität der Bank legen.
Zusatzrendite durch staatliche Förderung
Die getesteten Sparpläne lohnen sich vor allem wegen der
staatliche Zulagen und Steuervorteile. Dabei fällt rechnerisch die
Förderung umso mehr ins Gewicht, je weniger Rendite die Anlage selbst
liefert. Sollte sich die Fondsanlage im schlimmsten Fall gar nicht
verzinsen und dem Sparer blieben lediglich seine eingezahlten
Beiträge und die staatlichen Zulagen, sorgt allein die Förderung für
eine ordentliche Rendite. So beläuft sich das Renditeplus für einen
Single, der 50.000 Euro im Jahr verdient und noch 30 Jahre bis zur
Rente hat, auf etwa 3,3 Prozent pro Jahr.
Finanztip hat den Renditeaufschlag durch Förderung für die
Ansparphase berechnet. Auf die gesamte Lebenszeit des Sparers
gerechnet fällt er geringer aus, weil Riester-Renten im Alter voll
versteuert werden müssen. Die große Mehrheit der Sparer profitiert
aber, da deren persönlicher Steuersatz als Rentner deutlich geringer
ist als während des Berufslebens.
Ratgeber Riester-Fondssparplan:
http://www.finanztip.de/riester/riestern-mit-fonds/
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