PresseKat - Tierquälerei im Tiergarten Nürnberg vorprogrammiert? - Tierschützer auf Demo-Tour

Tierquälerei im Tiergarten Nürnberg vorprogrammiert? - Tierschützer auf Demo-Tour

ID: 1353020

(ots) - Mit einer Demonstrationstour durch sieben
europäische Länder vor 19 Delfinarien wollen Tierschützer der
deutschen Tierschutzorganisationen ProWal mit Unterstützung des Wal-
und Delfinschutz-Forum (WDSF) auf das Leid von Delfinen in
Delfinarien in der EU aufmerksam machen mit dem Ziel, dass sämtliche
Delfinarien geschlossen werden.

Die vierwöchige Demonstrationstour startet am 7. Mai um 11:00 Uhr
in Nürnberg vor dem Tiergarten und führt über Italien, Frankreich,
Spanien, Portugal und Holland bis nach Belgien. Auch der Zoo Duisburg
steht am 1. Juni auf dem Plan. Sie endet am 4. Juni mit einer
Abschluss-Kundgebung vor dem Europäischen Parlament in Brüssel mit
bereits vereinbarten Gesprächsterminen mit Europa-Parlamentariern.

Die Tierschützer bemängeln nicht nur, dass den Meeressäugetieren
in den Delfinarien viel zu wenig Platz zur Verfügung stehe, sie dort
ihre natürliche Bedürfnisse nicht ausleben könnten, die Tiere durch
den toten Futterfisch oftmals ihren eigenen Flüssigkeitshaushalt
nicht ausgleichen würden, aber auch, dass die Tiere in einem Wasser
leben müssten, welches chemisch mit Chlor oder Ozon aufbereitet würde
und dass sie fortlaufend mit Medikamenten versorgt werden müssten.

Andreas Morlok, Geschäftsführer von ProWal: "In dieser Chemiebrühe
können nicht einmal Fische überleben. Obwohl schwerwiegende
gesundheitliche Risiken wie Dehydratation, Augen-, Haut- und
Lungenprobleme längst bekannt sind, ist der Einsatz von Chlor und
Ozon für die Wasseraufbereitung in fast allen Delfinarien gängige
Praxis. Das muss nun endlich europaweit gesetzlich verboten werden,
so wie letztjährig bereits in der Ukraine."

Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des deutschen Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF), sieht insbesondere das Delfinarium im
Tiergarten Nürnberg im Zugzwang: "Wie uns der Tiergarten Nürnberg




jetzt mitteilte, gibt es anlässlich der anstehenden millionenschweren
Sanierung der Becken größte Probleme, die Delfine während der
Bauphase in anderen Delfinarien unterzubringen. Abgesehen davon ist
jeder Transfer Stress für die sensiblen Meeressäuger. Wenn der
Tiergarten die aktuellen Vorgaben der Rechtsgrundlagen für die
verhaltensgerechte Unterbringung der Delfine nicht erfüllen kann, ist
eine Tierquälerei im Sinne des Tierschutzgesetzes vorprogrammiert."

Die Delfinarien müssten vorausschauend dafür sorgen, wo Delfine
grundsätzlich untergebracht werden können, wenn Schließungen
anstehen. Derzeit seien sämtliche organisierten Delfinarien im
Europäischen ErhaltungsZuchtprogramm (EEP) in Westeuropa überfüllt.
ProWal und WDSF fordern schon seit Jahren betreute Meeresbuchten,
zumal die Delfine ohne entsprechendes Training nicht einfach
ausgewildert werden könnten, heißt es von den Tierschützern.

Andreas Morlok: "Die Besucher lernen in der künstlich geschaffenen
Welt der Delfinarien nichts über die Natürlichkeit von Delfinen. Die
wissenschaftlichen Ergebnisse, die in Delfinarien erzielt werden,
sind auf freilebende Populationen nicht übertragbar und damit
wertlos. Mit Arterhaltung haben diese Anlagen in der EU ohnehin
nichts zu tun, denn noch nie wurde von ihnen ein in Gefangenschaft
gehaltener Delfin ausgewildert. In Wahrheit stecken hinter jedem
Delfinarium rein finanzielle Interessen."

Obwohl es kaum noch Platz für weitere Tiere in den europäischen
Delfinarien gäbe, werde weiterhin an der Zucht festgehalten, denn der
Handel mit Delfinen sei immer noch äußerst lukrativ, heißt es von
ProWal und WDSF. Die beiden Tierschutz-Organisationen wollen dem
Europäischen Parlament durch die Aufdeckung von bisher geheim
gehaltenen Papieren belegen, dass ein Delfin, der in Italien geboren
wurde, kürzlich für 366.000 Euro an ein anderes Delfinarium abgegeben
wurde.

Morlok: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Europäische
Parlament ein Gesetz beschließen wird, um die miserablen
Haltungsbedingungen für die Delfine zu beenden. Die ersten
Parlamentarier haben bereits ihre Unterstützung zugesagt."

Weitere Informationen zur Kampagne "EU-Dolphinarium Free" auf der
ProWal-Webseite unter: http://walschutzaktionen.de/2881311/home.html

Hintergrund-Informationen zum Tiergarten Nürnberg:
http://ots.de/lN5xl



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

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Datum: 04.05.2016 - 07:35 Uhr
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