(ots) - Lied-Texte entstehen "auf der Straße, nicht hinter
bourgeoisen Mauern" / Imbiss statt 5-Gänge-Menü: "Ich mag nicht in
einer Welt voller Hunger Essen zelebrieren" / Sänger fordert "Liebe,
Verständnis, Mitgefühl" statt "Religionsschreierei" / Mahnung an die
"bunte Republik Deutschland", tolerant zu bleiben
Für Udo Lindenberg sind Bahnhöfe Orte der Inspiration. Im
Interview mit DB MOBIL (Ausgabe 05/2016) kurz vor seinem 70.
Geburtstag und dem Release seines neuen Albums sagte der Sänger: "Ich
treffe da Leute und mache meine Texte - das ist für mich sehr, sehr
wichtig, die Texte zur Musik in Kommunikation mit den Leuten auf der
Straße, in der Bahnhofshalle zu machen, nicht zu Hause, zurückgezogen
hinter dicken, bourgeoisen Mauern."
Im Bahnhof in seiner Wahlheimat Hamburg hat der 69-Jährige einen
Lieblingsplatz. "Im Bahnhof gibt es ein paar gute Imbiss-Ecken. Ich
esse da gerne Sushi in einem Laden, da bin ich oft", verriet
Lindenberg. Dabei ist er bis heute ein Rastloser geblieben. "Ich mag
nicht lange in Restaurants sitzen - es muss alles schnell gehen. Ich
mag auch nicht in einer Welt voller Hunger Essen zelebrieren",
erklärte er. "Ich esse lieber so im Vorübergehen."
Als Künstler stellt sich Lindenberg immer wieder die Frage, was er
mit seiner Musik bewirken kann. "So sind wir mal angetreten - der
Anspruch war, wir wollen mindestens mal die Welt verändern." Das
Lebensmotto "Make love, not war" ist für ihn aktueller denn je. Im DB
MOBIL-Interview forderte er: "Liebe, Verständnis, Mitgefühl statt
Krieg. Statt Schreierei, Religionsschreierei. Im Himmel ist für viele
Götter Platz, ich preise die Göttervielfalt." Religion sei
Privatsache und man solle das respektieren, statt sich gegenseitig
damit zu belästigen. In diesem Sinne mahnte Lindenberg: "Die bunte
Republik Deutschland ist ein ganz schön tolerantes Land - und das
möge doch auch so bleiben."
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