Kann ein Fashion-Produkt komplett virtuell hergestellt werden? / Wie lassen sich Retouren minimieren? / Welche Rolle spielt dabei Computer Generated Imagery (CGI)?
(PresseBox) - All das und noch viel mehr haben die Teilnehmer der TrendSession ?Fashion Rocks? am 27. April bei Meyle+Müller in Pforzheim erfahren.
Meyle+Müller-Geschäftsführer Peter Schellhorn konnte über 50 Besucher aus ganz Deutschland begrüßen. Die TrendSessions des Pforzheimer Spezialisten für Omnichannel-Produktion sind offenkundig für die E-Commerce- und Marketing-Verantwortlichen in Deutschland die Veranstaltungen schlechthin, um die neuesten Trends zu erfahren.
Schellhorn umriss in seinen Begrüßungsworten die Zielsetzung der TrendSession: ?Die Welt der Mode ist ständigen Änderungen unterworfen. In der Welt der Neuen Medien und Kommunikation beschleunigt sich dieser Veränderungsprozess um ein Vielfaches. Die Aufgabe: Wie können wir Trends frühzeitig aufgreifen und die Kunden schnell und wirkungsvoll erreichen?? Seine Antwort: ? Computer Generated Imagery und Virtual Reality bieten dafür riesige Möglichkeiten.?
Und so ging es gleich zur Sache: Christian Weber, Experte für Produktfotografie, und Oliver Pink, Creative Director, zeigten zum Einstieg die Entwicklung der Bildsprache von einem cleanen Look zu einer eher progressiven Bildsprache im Streetlook. Trendsetter sind heute im Social-Media- Zeitalter vor allem It-Girls und Fashion-Blogger. Diesen Trend gilt es zu besetzen.
Der Anteil des Onlineverkaufs im Modemarkt wächst mit neuen Möglichkeiten rasant. ?Daher gilt es, dem Käufer Services über alle Kanäle anzubieten und die Inszenierung über alle Kanäle zu synchronisieren?, so Christian Weber. Meyle+Müller bietet dazu modernste Lösungen an. Vorgestellt wurden auch die Erkenntnisse einer von Meyle+Müller durchgeführten Bildcontent-Analyse über 120 der wichtigsten Mode-Onlineshops, demnach setzen heute die meisten Onlineshops eine Kombination aus sachlicher Artikeldarstellung und emotionaler Model-Darstellung ein.
Die Zukunft der Produktdarstellung
Laut Christian Weber liegt die Zukunft der Produktpräsentation in Augmented Reality und Virtual Reality. Der Kunde wolle mit dem Produkt interagieren. Erste Kampagnen sind entsprechend konzipiert. CGI-Experte Matthias Lange von Meyle+Müller sieht Virtual Reality und Augmented Reality vor dem Durchbruch. Dennis Rosenau ist in diesem Zusammenhang von dem ?Magic Mirror? begeistert: ?Mode wird in Echtzeit auf den ?Magic Mirror? projiziert, Farbwechsel sind ad hoc möglich. Der Kunde kann theoretisch die ganze Kollektion anprobieren und alle Freunde über Social Media daran teilhaben lassen.? Umso wichtiger ist die konsistente Produktdarstellung über alle Kanäle.
CGI punktet mit Vielseitigkeit
?Computer Generated Imagery" ist High-End-Technik der E-Commerce Gegenwart. Für die Experten von Meyle+Müller liegen die Vorteile auf der Hand: Das Produkt kann in jeder Materialkombination und Variation präsentiert werden, bevor es überhaupt produziert wurde. Und das Produkt kann zudem sowohl in einer virtuellen oder einer real fotografierten Umgebung optimal zur Geltung gebracht werden. IKEA platziert zum Beispiel seine Möbel so in einem komplett virtuell generierten Raum.
Schnellere, effizientere Produktion mit Schnittstelle zum Omnichannel-Marketing
Prof. Dr. Michael Ernst von der Hochschule Niederrhein für Textil und Bekleidungstechnik zeigte in der TrendSession ?Fashion Rocks? eindrucksvoll, wie die virtuelle 3D-Produktentwicklung Kosten, Kommunikation und Zeit spart. So können Designer über das sogenannte ?Communication-Decision-Tool? verschiedene Visionen von ein und demselben Kleidungsstück präsentieren, um mit Verantwortlichen die richtigen Schnittmuster auswählen zu können. Professor Ernst: ?Die virtuelle 3D-Produktentwicklung ist der nächste logische Schritt.?
Passend zu den 3D-generierten Schnittmustern lieferte Antoine Doubacis von ?The Pattern Club? Stoff-Visualisierungen. ?Mit Software kann man das Muster und die Dichte rechnen lassen, das Garn bestimmen und den daraus entstandenen Stoff schließlich kolorieren.? Resultat: Ein virtueller, aber fotorealistischen Stoff. Die hauseigene 3D-Artistin Stefanie Braun schnappte sich anschließend ein virtuelles Blusenmodell von Prof. Ernst und einen virtuellen Stoff von Antoine Doubacis und packte beides in ein virtuelles Fotostudio von Meyle+Müller. Daraus erstellte sie im Handumdrehen eine Bluse mit buntem Karomuster. Die Bluse wirkte so echt, als könne man sie anfassen. Die Falten fallen natürlich, die Lichtpunkte sind dank CGI optimal gesetzt und die Bluse ist so detailreich, dass man in der Nahbetrachtung sogar die Nähte prüfen kann! Manch ein Teilnehmer der CGI TrendSession ?Fashion Rocks? staunte nicht schlecht.
Anna Schubert, CEO der Firma admoreal präsentierte den Teilnehmern der TrendSession abschließend ?Virtual Fitting?. Dieses System erlaubt es Kunden, mit den individuellen Körpermaßen einen Avatar zu kreieren und sich so im Online-Shop passende Kleidungsstücke vorschlagen zu lassen. Zugleich sieht der Kunde direkt, wie das Kleidungsstück sitzt. Anna Schubert: ?Das Virtual Fitting verringert die Retouren und somit auch die Kosten.?
Damit endete der offizielle Teil des Workshops und die angeregten Gespräche gingen fließend in eine Afterwork-Atmosphäre bei Wein, Antipasti und Live-Musik über. Fazit: Diese TrendSession hat wirklich gerockt!