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Steigender Reformdruck: Europäische Banken benötigen zusätzliches Kapital in zweistelliger Milliardenhöhe

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(ots) - "2016 Stresstest"- Simulation von Strategy&

Um die Folgen der verheerenden Finanzkrise von 2008 und die
Stabilität des Bankensektors zu verbessern, hat die europäische
Bankenaufsicht in insgesamt fünf Tests die Stabilität der wichtigsten
europäischen Banken durch Stresstests geprüft. Für den aktuell
laufenden Stresstest könnten Europas Banken bis zu 65 Milliarden Euro
zusätzliches Kapital benötigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Simulation der Stresstest-Ergebnisse durch die Strategieberatung
Strategy&, die Teil des PwC-Netzwerkes ist. Im diesjährigen Test
werden die 51 größten europäischen Banken einmal mehr ihre Fähigkeit,
schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen Stand zu halten, beweisen
müssen. Anders als im letzten Stresstest müssen Banken in diesem Jahr
keine formelle Hürde (Threshold) nehmen. Die Veröffentlichung der
Ergebnisse wird zu Beginn des dritten Quartals 2016 erwartet.

Die Analyseergebnisse zeigen, dass auch ein halbes Jahrzehnt nach
dem ersten Stresstest die Auswirkungen auf die teilnehmenden Banken
signifikant sein werden. Die Messgröße der generellen Finanzkraft,
die Tier-1-Kernkapitalquote (CET1), wird den Erwartungen zufolge um
durchschnittlich 390 bis 600 Basispunkte sinken, nach einer Abnahme
um 260 Basispunkte in 2014. Insgesamt müssten die Banken
wahrscheinlich zwischen 15 und 65 Milliarden Euro frisches Kapital
aufnehmen, um bei Eintritt der Szenarien ihre Kernkapitalquoten zu
halten. Dies entspricht einem Anstieg der momentanen
Eigenkapitalquoten um 1 bis 5% - wesentlich mehr als nach dem Test in
2014.

Dr. Philipp Wackerbeck, Leiter der Financial Services Practice von
Strategy&, erwartet, dass der Reformdruck auf Banken weiter steigen
wird: "Der diesjährige Stresstest ist ein weiterer Datenpunkt, der
untermauert, dass strukturelle Veränderungen im europäischen




Bankenmarkt dringend geboten sind. Initiativen wie der kürzlich in
Italien beschlossene Banken-Rettungsfonds werden nur ein Pflaster,
aber kein Heilmittel sein."

Für Wackerbeck enthalten die Ergebnisse eine klare Nachricht: "Mit
dem 2016er Stresstest erhöhen die europäischen Bankaufsichten den
Reformdruck für Banken." Diese Einschätzung basiert auf der
Strategy&-Analyse der erwarteten Ergebnisse des diesjährigen
Stresstests. Seit dem letzten Stresstest haben die Aufsichtsbehörden
einige Änderungen an der Stresstestmethodik vorgenommen. Vier
Bereiche werden dabei verstärkt ins Zentrum gerückt: Der
Nettozinsertrag, der im derzeitigen Niedrigzinsumfeld stark unter
Druck ist, die Empfindlichkeit gegenüber steigenden Volatilitäts- und
Bewertungsrisiken am Finanzmarkt, die Art der Unternehmensführung im
Licht der neu eingeführten Betrachtung von Verhaltensrisiken und die
immer noch große Abhängigkeit von Kapitalinstrumenten, die im Rahmen
von Basel III in den nächsten Jahren auslaufen werden.

Trotz der hohen Durchführungskosten wird erwartet, dass der
Stresstest 2016 einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des
europäischen Finanzsektors leisten wird. Die Banken kämpfen weiterhin
damit, ihre Bilanzen zu restrukturieren und ihr Geschäftsmodell an
das aktuelle wirtschaftliche Umfeld anzupassen. Die
Stresstestergebnisse werden zeigen, dass es aktuell noch zu viele
leistungsschwache Banken gibt, die infolge einer begrenzten
Ertragskraft Schwierigkeiten haben werden, adäquat auf die im
Stresstest kalkulierten Verluste zu reagieren. Banken, die ihre
Widerstandsfähigkeit gegen Stress steigern wollen, sollten ihre
Profitabilität strukturell verbessern und die Bilanzen
restrukturieren - auch wenn diese Maßnahmen für den diesjährigen
Stresstest bereits zu spät kommen. "Nach wie vor erwirtschaften
Banken zu niedrige, nicht nachhaltige Renditen. Auf den Bilanzen
liegen noch immer zu viele 'Bad Loans' und Kapitalinstrumente, die
unter Basel III auslaufen werden", resümiert Wackerbeck die
Situation. Dennoch ist es mit einer Bilanzrestrukturierung nicht
getan: Für eine langfristige Optimierung der Geschäftsmodelle ist
eine ganzheitliche Überprüfung der Strategie in Hinblick auf das
aktuelle ökonomische und regulatorische Umfeld erforderlich. Sollten
Banken diese Chance nicht ergreifen, wird es ihnen im nächsten
Stresstest - oder in der nächsten Finanzkrise - nicht besser ergehen.

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