PresseKat - Wüstner: Erfolg am Hindukusch ist gefährdet: Die zivilen Ressorts fehlen!

Wüstner: Erfolg am Hindukusch ist gefährdet: Die zivilen Ressorts fehlen!

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(ots) - 3. Jahrestag von tödlichem Gefecht in Afghanistan

Heute vor drei Jahren fiel in Afghanistan der Hauptfeldwebel
Daniel Wirth vom KSK. Der Bundesvorsitzende des Deutschen
BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant André Wüstner, nimmt den
Jahrestag zum Anlass, eine dringende Mahnung an die deutsche Politik
zu richten. Zwei Tage nach der Rückkehr von seinem jüngsten Besuch im
Einsatzland sagt Wüstner:

"Der Einsatz in Afghanistan gerät langsam in Vergessenheit. Der
vernetzte Ansatz verschiedener Ressorts und die Ãœbergabe des
Staffelstabs an GOs und NGOs scheint nicht wie geplant zu
funktionieren. Warum? Weil mit Ausnahme einiger Polizisten nahezu
niemand außer den Soldaten vor Ort ist!"

In der Folge müssten unsere Streitkräfte in Afghanistan erneut
als Lückenfüller herhalten - und das gelinge nur bedingt. Wüstner
stellt fest: "Die Sicherheitslage hat sich seit dem Ende der
ISAF-Mission verschlechtert. Wenn die internationale Gemeinschaft
nicht im jetzigen Format noch weit über 2017 hinaus bleibt, werden
die afghanischen Sicherheitskräfte strategisch wichtige Räume nicht
halten können. Dann dauert es nicht lange und die Region ist im
freien Fall."

Ein weiterer alarmierender Missstand sei, dass unsere Streitkräfte
aktuell erneut an den Deckel der Mandatsobergrenze stießen. Wüstner:
"Wenn wichtige Dienstposteninhaber bzw. Fachpersonal aufgrund eines
künstlich erzeugten Deckels nicht in den Einsatz können, obwohl man
sie braucht, ist das unverantwortlich. Schon im Zuge der letzten
Mandatsverlängerung hat der DBwV darauf hingewiesen, dass die
Mandatsobergrenze von 1000 der militärischen Führung kaum
Flexibilität lässt. Die Streitkräfte haben bis zum Ende von ISAF die
Sicherheitslage maximal verbessert und warten seitdem auf diejenigen
aus den zivilen Ressorts, die die unterschiedlichen Projekte über




GIZ, KFW oder Welthungerhilfe voranbringen."

Zusammenfassend stellt Oberstleutnant Wüstner fest: "Die Frauen
und Männer, die im Auftrag des Parlamentes vor Ort sind leisten
hervorragende Arbeit - das steht außer Frage. Aber gerade heute, am
Jahrestag des Todes eines unserer Kameraden, sollte Politik
reflektieren und entweder den Abzug mit all den absehbaren üblen
Folgen einleiten - oder die Verlängerung samt Erhöhung der
Mandatsobergrenze ins Auge fassen. Und natürlich endlich wieder die
'zivilen Ressorts' im politischen Prozess in die Pflicht nehmen. Dann
ist es auch unumgänglich, den regelmäßigen Fortschrittsbericht
Afghanistan der Bundesregierung endlich wieder aufleben zu lassen."



Pressekontakt:
Jan Meyer
Telefon: 030/804703-30


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Datum: 04.05.2016 - 12:08 Uhr
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