(ots) - Der einflussreiche VW-Betriebsratschef Bernd
Osterloh (59) tritt Ãœberlegungen zur Aufspaltung des
Volkswagen-Konzerns und zu Börsengängen einzelner Bereiche entgegen.
"Wir dürfen nicht ohne Not Tafelsilber verscherbeln", sagte Osterloh
dem Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ, dessen neue Ausgabe am
Freitag erscheint. "Wir sollten andere nur dann beteiligen, wenn es
unbedingt notwendig ist."
Osterloh wendet sich damit indirekt gegen Pläne im Hause, wie
mögliche Straf- und Schadenersatzzahlungen im Zusammenhang mit
"Diesel-Gate" beglichen werden können. Lkw-Vorstand Andreas Renschler
(58) etwa will die VW-Töchter MAN, Scania und VW-Nutzfahrzeuge zu
einer schlagkräftigen Einheit verbinden. Das würde dem Konzern die
Chance eröffnen, einen Minderheitsanteil an der Börse zu verkaufen.
Für die Platzierung von jeweils 49 Prozent von MAN und Scania
berechneten Fachleute mögliche Einnahmen zwischen zehn und 15
Milliarden Euro, ein integrierter Lkw-Konzern könnte einiges mehr
bringen.
Renschler würde die Milliarden gern einsetzen, um den Rückstand
auf Marktführer Daimler zu verkürzen. Doch angesichts der gewaltigen
Lasten, die der Volkswagen-Konzern als Folge des Dieselskandals
gewärtigen muss, plädieren einige Wolfsburger Größen dafür, den Erlös
eines möglichen Börsengangs zur Bezahlung der drohenden Sanktionen zu
nutzen. Bisher hat Volkswagen dafür 16,2 Milliarden Euro
zurückgestellt. Doch das wird Experten zufolge kaum reichen.
Dazu kommen anstehende Milliardeninvestitionen in neue Techniken.
"Das Geld für Strafzahlungen und Entschädigungen wird uns beim Umbau
des Unternehmens fehlen. So ist es leider", räumt Osterloh ein. Umso
wichtiger sei es, dort effizienter zu werden, wo es der Kunde nicht
merkt. "Unsere Vorschläge dazu liegen vor", sagt der Betriebsratschef
in Richtung Unternehmensführung.
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