(ots) - Unions-Fraktionschef: Nicht der Islam, wohl aber
Muslime gehören zu Deutschland
"Natürlich dürfen sie Moscheen mit Minaretten bauen" - Kauder:
Religionsfreiheit ist aber nicht schrankenlos
Osnabrück. Unions-Fraktionschef Volker Kauder hält die
Feststellung des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, wonach
der Islam zu Deutschland gehört, für "gut gemeint", aber unpräzise.
"Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wohl aber gehören die Muslime
zu Deutschland. Ganz klar", sagte Kauder im Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Muslime dürften "nicht ausgegrenzt
werden, so wie dies im Augenblick die Rechtspopulisten betreiben".
Die Muslime genössen wie die Angehörigen anderer
Glaubensrichtungen Religionsfreiheit. "Natürlich dürfen daher
Moscheen mit Minaretten gebaut werden", erklärte der CDU-Politiker.
Aber auch die Religionsfreiheit sei nie schrankenlos, sondern werde
begrenzt durch die anderen Werte des Grundgesetzes. "Die Religion
steht bei uns nie über dem Staat", sagte der Unions-Fraktionschef.
Er wies darauf hin, dass er die Aussage Wulffs aus mehreren
Gründen nicht teile, und zwar "nicht erst seit gestern, sondern seit
Jahren". Erstens habe der Islam Deutschland "historisch und kulturell
nicht geprägt". Zweitens sei er sehr vielfältig. Es gebe mehrere
Glaubensrichtungen mit jeweils unterschiedlichen Rechtsschulen. "Den
einen Islam - und das legt der Satz nahe - gibt es sicher nicht",
bekräftigte Kauder. Zudem habe der Islam auch Ausprägungen, "die wir
in Deutschland nie akzeptieren können".
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207