(ots) - Am kommenden Montag jährt sich der Beginn einer der
größten humanitären Hilfsoperationen: Am 9. Mai 1946, vor genau 70
Jahren, erreichten die ersten CARE-Pakete aus den USA das europäische
Festland. Von Le Havre aus wurden sie zunächst in Frankreich
verteilt. Am 15. Juli 1946 kam dann die erste Fracht in Deutschland
an.
In den folgenden Jahren wurden über 100 Millionen CARE-Pakete an
notleidende Familien in Europa verteilt, von Griechenland über
Bulgarien bis nach Finnland. Alleine Deutschland erhielt zehn
Millionen Pakete. Amerikanische Privatpersonen konnten ein Paket für
15 US-Dollar spenden, CARE übernahm die Verpackung und den Versand.
Wurden zunächst Soldatenrationen aus den amerikanischen
Armeebeständen aufgekauft, setzte CARE ab 1947 die Pakete
individueller zusammen: Teigwaren für Italien, koschere Kost für
Israel, Saatgut und Werkzeuge, um den Wiederaufbau zu fördern.
In den ersten Jahren mussten Spender die gewünschte
Empfängeradresse angeben. Als CARE jedoch bekannter wurde und mehr
Bestellungen eingingen, wurde dieses Verfahren zu kompliziert. Einige
Spender adressierten ihr Paket etwa an "den schmutzigsten Mann in
Berlin" oder "eine rothaarige Witwe, die Katzen mag". Die genaue
Zuordnung wurde zu aufwendig und CARE beschloss 1948, auch Spenden
ohne Empfängeradresse anzunehmen, diese dann aber nach Kriterien der
Bedürftigkeit vor Ort zu verteilen.
"Es war so unglaublich. Alles was da drin war, waren Dinge, die
wir nicht hatten. Und dazu auch noch Schlackwurst! Das war wie ein
Lottogewinn." So erinnert sich Anita Stapel an die Zeit der
Berlin-Blockade, als sie schwanger und unterernährt war, und das
CARE-Paket ihr Ãœberleben sicherte.
In den 1950er Jahren begann CARE damit, Nothilfe auch in anderen
Teilen der Welt zu leisten. Zunächst in Korea und den Philippinen,
später auch in Afrika, dem Nahen Osten und Lateinamerika. Die
Verschickung von Hilfsgütern wurde zu einem der vielen Formen von
Unterstützung, die CARE armen Gemeinden zukommen ließ. Aus einer
zunächst für Europa konzipierten Hilfsaktion wuchs eine der heute
weltweit größten, unabhängigen und konfessionslosen
Hilfsorganisationen. Und Hilfe ist heute nötiger denn je: 2015 waren
weltweit erstmals so viele Menschen auf der Flucht wie nach dem
Zweiten Weltkrieg und Europa ist vom Hilfsempfänger zum Helfer
geworden.
CARE erinnert in den kommenden Wochen mit verschiedenen Aktionen
an den Beginn des CARE-Paketes und die Parallelen der Nachkriegszeit
mit heutigen humanitären Krisen: Im Mai und Juni laden Aktionstage in
den Städten Bonn, Berlin, Köln, München, Mainz und Wiesbaden zum
Entdecken der vielfältigen Geschichte von CARE ein. Am 26. Mai findet
in München ein Benefizkonzert der Violinistin Arabella Steinbacher,
Cellist Jan Vogler und dem Singapore Symphony Orchestra zugunsten von
CARE statt. Zur Landung der ersten CARE-Pakete in Deutschland im Juli
in Bremerhaven ist CARE zu Gast im dortigen Klimahaus. Unter
www.care.de/care70 informiert CARE über die verschiedenen Aktionen
und Events im Jubiläumsjahr und sammelt Spenden-CARE-Pakete für
Menschen in heutigen Kriegs- und Krisengebieten.
Gerne unterstützen wir Sie in der Berichterstattung zum 70.
Geburtstag der CARE-Pakete mit:
Historischem Foto- und Filmmaterial; Kontakt zu
CARE-Paketempfängern und Zeitzeugen; Interviewpartnern, die die
heutige Hilfe beschreiben; Aktuellem Foto- und Filmmaterial aus
Krisengebieten
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
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