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Leberwurst, Salami, Mettbrötchen: Nach Recherchen des SWR
Wissenschaftsmagazins "odysso" können Rohwürste eine ernste
Leberentzündung auslösen, an der immer mehr Menschen erkranken. Das
Virus wird durch den Verzehr von Schweine- oder Wildfleisch
übertragen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch schlägt
Alarm. Zu sehen in "odysso", am Donnerstag, 12. Mai, 22 Uhr im SWR
Fernsehen.
Gefahr durch Rohwürste und Mett
Jede fünfte Wurst enthält Erbmaterial von Hepatitis-E-Viren. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Bundesinstituts für
Risikobewertung (BfR). Gut durcherhitzte Würste seien zwar keine
Gefahr, Rohwürste und Mett dagegen schon, so das BfR.
Hepatitis-E-Subtyp-3 (HEV-Subtyp-3) ist eine noch relativ unbekannte,
meldepflichtige Viruserkrankung, die von Schweinen übertragen wird.
Von 100 Schlachtkörpern sind etwa drei akut infiziert. Das
Robert-Koch-Institut registriert einen starken Anstieg von Fällen in
den letzten Jahren mit zuletzt über 1500 Erkrankungen im Jahr 2015.
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert jetzt im SWR
Wissenschaftsmagazin "odysso" entschiedene Gegenmaßnahmen vom
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Im schlimmsten Fall tödliches Leberversagen
Betroffen sind vor allem Risikogruppen wie Krebspatienten und
Transplantierte. Für sie ist eine Hepatitis-E-Infektion alles andere
als harmlos. Die Erkrankung kann im schlimmsten Fall zu tödlichem
Leberversagen führen. Menschen mit intaktem Immunsystem bleiben
entweder symptomfrei oder bemerken die Erkrankung nicht, weil die
Symptome anderen leichten Erkrankungen zugeschrieben werden.
Hepatitis E - Hintergrundwissen
Hepatitis E ist hierzulande bislang nur wenigen bekannt und wenn,
dann als Krankheit in der Dritten Welt. Weltweit sterben jährlich
viele zehntausend Menschen an der Leberkrankheit. Für Schwangere ist
die Tropenkrankheit besonders gefährlich. In Indien liegt die
Sterberate bei dieser Gruppe sogar bei 20 Prozent. Schuld sind
unzureichende Hygienestandards. Das Virus wird fäkal oder über
Trinkwasser übertragen. In den Tropen kommen die hierzulande seltenen
Subtypen 1 und 2 vor, in Europa hingegen ist vorwiegend der Subtyp 3
verbreitet. HEV-Subtyp-3 ist in nahezu jedem Schweinestall
anzutreffen - auch in Deutschland. In manchen Ställen tragen bis zu
90 Prozent der Tiere Antikörper des Virus, haben sich also in ihrem
kurzen Leben bereits infiziert. Da Schweine symptomfrei bleiben,
wurde im Schweinestall bislang nicht geforscht.
Weitere Themen der Sendung
U. a. "Fünf Jahre danach - Zeitbombe Ehec?", "Macht Glyphosat
Krebs?" und "Unterwegs mit Lebensmittelkontrolleuren" bei "odysso -
Wissen im SWR: "Was essen wir da eigentlich?", am Donnerstag, 12.
Mai, 22 Uhr, SWR Fernsehen.
Fotos über www.ARD-Foto.de
Pressekontakt:
Svenja Trautmann, Tel. 07221 929 22285, svenja.trautmann(at)SWR.de