(ots) - Positive konjunkturelle
Rahmenbedingungen sowie erfreuliche Arbeitsmarktdaten haben den
deutschen Personalberatern im Jahr 2015 vielfach volle Auftragsbücher
beschert. Der Branchengesamtumsatz stieg um 6,8 Prozent auf 1,80
Milliarden Euro (2014: 1,70 Mrd. Euro). Rund 57.400 Positionen im
Arbeitsmarktsegment der Führungskräfte und Spezialisten konnten bei
Unternehmen in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung durch die
Unterstützung der Recruitingspezialisten neu besetzt werden. Für 2016
erwarten die Marktteilnehmer ein Umsatzplus von 8,4 Prozent. Dies
sind zentrale Ergebnisse der Marktstudie "Personalberatung in
Deutschland 2015/2016", die der Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater (BDU) heute im Rahmen des Branchenkongresses
"Deutscher Personalberatertag" auf dem Petersberg bei Bonn
vorgestellt hat. Parallel befindet sich die Personalberatungsbranche
aber in einem deutlichen Wandel. Immer stärker unterteilt sich der
Markt in Qualitätsanbieter, die mit vielfältigen Suchmethoden und
ausgefeilten Beurteilungsmethoden das passende Personal für
Unternehmen suchen und gewinnen versus Personaldienstleister, die mit
schneller Suche über Datenbanken punkten wollen. BDU-Vizepräsidentin
Dr. Regina Ruppert: "In einem fundierten Personalauswahlprozess durch
Personalberater steht die grundsätzliche Eignung eines Kandidaten für
ein Unternehmen im Mittelpunkt. In einer ganzheitlichen Evaluierung
wird auch geprüft, welche langfristigen Karriereperspektiven
Kandidaten besitzen. Am Ende profitieren die Unternehmen von neuen
Mitarbeitern, die zur Stellenbeschreibung und zur Unternehmenskultur
passen. Demgegenüber steht der rein statusorientierte Abgleich
zwischen Kandidatenprofil und aktuellem Stellenprofil durch
Personaldienstleister."
Ganz oben auf der Wunschliste der suchenden Unternehmen standen
2015 Führungskräfte und Spezialisten für Unternehmenspositionen im
Marketing und Vertrieb. Der zweithöchste Anteil der Such- und
Auswahlprojekte lag auf der obersten Managementebene und der
Unternehmensleitung. Starke Nachfrage gab es auch nach Kandidatinnen
und Kandidaten für die Besetzung offener IT-Positionen in den Firmen.
2016: Rückenwind durch Verarbeitendes Gewerbe
Besonders die beiden Branchen mit dem höchsten Marktanteil am
Umsatz der Personalberatungsbranche (jeweils 13,3 %) hatten 2015
einen hohen Bedarf an Führungskräften und Spezialisten. Maschinenbau
und Konsumgüterindustrie steuerten mit einem Wachstum von 8,8 Prozent
bzw. 8,2 Prozent maßgeblich zur guten Marktentwicklung der
Recruitingspezialisten bei. Auch die TIMES-Branche unterstrich mit
einem Plus von 8,3 Prozent ihre hohe Einstellungsbereitschaft im
vergangenen Jahr. Für 2016 erwarten die Marktteilnehmer durchgängig
Geschäftsimpulse aus dem Verarbeitenden Gewerbe, mit einem Anteil von
knapp 46 Prozent am Gesamtumsatz das stärkste Nachfrager-Segment. Vor
allem in den Branchen Maschinenbau (+ 9,6 %) sowie Chemie/Pharma (+
8,7 %) sollen vermehrt Suchaufträge vergeben werden. Auch für weitere
Klientenbranchen fallen die Prognosen 2016 erfreulich aus: Healthcare
+ 9,9 Prozent, Professional Services + 9,7 Prozent und Fahrzeugbau +
8,1 Prozent Die sich daraus ergebende positive Markteinschätzung
(Wachstumsprognose 2016: + 8,4 %) wird von den Marktteilnehmern aller
Umsatzklassen getragen. 70 bis 78 Prozent haben eine positive
Umsatzprognose abgegeben.
Der alleinige Einsatz von Personalsuchanzeigen spielt keine Rolle
mehr
Jede zweite Position wurde im Jahr 2015 durch die kombinierte
Suche der Personalberater über die Direktansprache, Anzeigensuche
sowie die Nutzung von Social Media-Kanälen und Datenbanken besetzt
(Anteil 2014: 43 %). Diese Suchmethode wird damit so häufig
angewendet wie nie zuvor. Wolfram Tröger, Vorsitzender
BDU-Fachverband Personalberatung: "Besonders bei der Suche nach
Spezialisten und Kandidaten unterer Managementebenen sind diese
verknüpften Identifizierungs- und Ansprachemöglichkeiten nicht mehr
wegzudenken." Der alleinige Einsatz von Personalsuchanzeigen spielt
in der Berufspraxis der Personalberater kaum noch eine Rolle: Nur
noch vier Prozent der Stellenbesetzungen erfolgten über diese
Suchmethode.
Download Pressemitteilung unter: www.bdu.de/pressemitteilungen
Download von ausgewählten Charts zur Marktentwicklung unter:
www.bdu.de/charts-personalberaterstudie
Bestellmöglichkeit Marktstudie unter: www.bdu.de/mediathek
Kennzahlen und Studienmethodik: 2015 arbeiteten in Deutschland
rund 6.600 Personalberater in 2.000 Beratungsunternehmen. Insgesamt
waren etwas mehr als 13.000 Mitarbeiter in der
Personalberatungsbranche beschäftigt. Grundlage der BDU-Studie
"Personalberatung in Deutschland 2015/2016" ist eine Marktbefragung
von März/April 2016, an der sich 307 Personalberatungen beteiligt
haben. Befragt wurden ausschließlich Marktteilnehmer mit einem
überwiegenden Anteil an der Suche und Auswahl von Personal.
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