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NOZ: Gewerkschaft NGG: Koalition plant bei Leiharbeit und Werkverträgen nur ein Reförmchen

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(ots) - Gewerkschaft NGG: Koalition plant bei Leiharbeit
und Werkverträgen nur ein Reförmchen

Vize-Vorsitzender Güster: Es bleiben jede Menge Hintertürchen
offen

Osnabrück. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat
sich unzufrieden über die geplante Reform von Leiharbeit und
Werkverträgen geäußert. Der stellvertretende Vorsitzende Claus-Harald
Güster sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Es
bleiben jede Menge Hintertürchen offen. Was die große Koalition da
plant, ist keine Reform, sondern höchstens ein Reförmchen."

Güster lobte, für Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiter seien
tatsächlich einige Verbesserungen in Sicht, so etwa gleicher Lohn
nach neun Monaten und die Begrenzung der Leiharbeit auf 18 Monate.
"Allerdings ist nicht ersichtlich, wie verhindert werden soll, dass
Arbeitgeber die Leiharbeiter nach Ablauf der neun oder 18 Monate
einfach durch andere Leiharbeiter ersetzen. Zu Lasten der
Beschäftigten drohen ein massiver Drehtüreffekt und Verschiebereien
von einem Betrieb zum anderen."

Güster stellte zudem die Frage, wie der massenhafte Missbrauch von
Werkverträgen, zum Beispiel in der Fleischindustrie, künftig
verhindert werden soll. Davon sei beim Koalitionsgipfel offenbar nur
sehr wenig oder gar nicht die Rede gewesen. Der BGG-Vize forderte,
"dass Betriebsräte bei der Vergabe von Werkverträgen ein echtes
Mitspracherecht bekommen, ein bloßes Informationsrecht reicht nicht
aus". Es müsse endlich verhindert werden, dass weiterhin reguläre
betriebliche Kernaufgaben per Werkvertrag reihenweise an externe
Firmen vergeben werden - zu deutlich schlechteren Konditionen für die
dort beschäftigten Menschen.

Güster warnte zudem: "Wenn jetzt die Leiharbeit ein bisschen
eingegrenzt wird, werden Werkverträge noch attraktiver - das




Massenphänomen Werkvertragsmissbrauch könnte daher eher wachsen statt
schrumpfen. Um dem Missbrauch wirksam zu begegnen, hätte es effektive
Regeln für beide Instrumente gebraucht - die sehe ich nicht." Die
Einigung und das geplante Gesetz werde Arbeitgebern, die sich durch
die Ausbeutung von Leiharbeitern und Werkvertragsbeschäftigten
bereichern, keine tiefen Sorgenfalten bereiten.



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Datum: 11.05.2016 - 14:46 Uhr
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